Kundigung [Legal Team] leaving FSFE's legal team

Florian Snow floriansnow at fsfe.org
Fr Mär 29 15:41:41 UTC 2019


Hallo Christian,


Christian Imhorst <christian.imhorst at fsfe.org> writes:
> Wenn langjährige Mitglieder aussteigen sollte darüber offen gesprochen
> werden. Den Abschied und die Kritik zur verschweigen ist der falsche
> Weg.

Ich finde da spielen verschiedene Dinge eine Rolle.  Wir sind vollkommen
beisammen, dass man Dinge nicht verheimlichen sollte.  Die Frage ist
aber wie genau man damit umgeht.  Der eine Punkt ist eine Frage der
Privatssphäre des Aussteigers.  Ich finde derjenige hat das Recht zu
entscheiden, in welcher Öffentlichkeit das diskutiert wird.  In diesem
Fall hat derjenige sich an verschiedene interne Mailinglisten gewendet.
Dass man sowas dann einfach direkt veröffentlicht, halte ich nicht für
richtig.  Die enthaltene Kritik könnte man aber öffentlich wiedergeben.
Die Frage ist dann nur, was genau macht man?  Wenn Kritik reinkommt,
antwortet man darauf oder fasst man das zusammen und trägt es auf
öffentliche Mailinglisten?  Wenn jemand, der sich lange Jahre beteiligt
hat, geht, schreibt man das auf öffentliche Listen, dass jemand gegangen
ist?  Ich finde diese Fragen sind nicht so einfach zu beantworten und
die bisherige Vorgehensweise ist eben, dass man sich mit der Kritik an
den Punkten auseinandersetzt, an denen sie auftaucht.  Die Listen, an
die die Mail ging, sind Arbeitslisten, auf denen sich unsere engagierten
Freiwilligen organisieren.  Hier auf der Liste haben wir eine Mischung
aus Leuten, die für die FSFE aktiv sind und Leuten, die vielleicht
lieber zuhören oder diskutieren.  Ich denke die Bearbeitung der Kritik
ist in der ersten Gruppe auf jeden Fall produktiver zu machen als
einfach alle mit reinzuziehen, die unsere Strukturen vielleicht gar
nicht kennen und die sich auch nicht alle auf dieser Liste angemeldet
haben, um sowas zu diskutieren, sondern weil sie über Freie Software
reden wolllen.


> Mit Wörtern wie "fsfegate 2.0" kann ich nichts anfangen, da bin ich
> einfach nicht in eurer Filterblase.

Das ist auch kein Begriff, der bereits eine Bedeutung hätte.  Das kommt
letztendlich von der Watergate-Affäre und die amerikanische Presse setzt
inzwischen gerne -gate statt -Skandal oder so.  Letztlich ist das aber
ein etwas unseriöser Begriff und darauf zielte mein Kommentar ab.  Ich
hätte das gleiche geschrieben, wenn jemand "Fake News", "Lügenpresse"
oder sowas geschrieben hätte.


> Gegen anonymes Whistleblowing habe ich nichts, im Gegenteil, da
> Informationen frei sein sollen, unterstütze ich das eher.

Ich im Grunde auch nicht, aber das erfordert schon noch etwas Kontext
finde ich.  Einfach nur eine private Mail weiterleiten finde ich nicht
gut.  Als Minimum sollte man den Missstand benennen, den man aufzudecken
gedenkt.


> Das liegt in der Sache und ist leider ein Problem. z.B. der Abschnitt
> mit den Open Source-Plattformen, die von der neuen Copyright Directive
> der EU ausgenommen sind: Als unbeteiligter 3. sehe ich nicht so
> richtig unseren Erfolg. GitHub behauptet z.B. dass sie das
> durchgesetzt hätten.

Das kann jeder behaupten, der dazu beigetragen hat und keiner liegt so
ganz falsch.  Man weiß ja nie so genau warum jemand sich am Ende für
etwas entschieden hat.


> Es ist Schade, dass wir da unseren Beitrag nicht so gut sichtbar
> gemacht haben.

Ok, das finde ich einen guten Punkt.  Wo würdest du das noch gerne
weiterhin sehen.  Es gab ein Mailing dazu und eine Pressemitteilung (die
leider nicht ganz ideal war, das weiß ich).  Wir sind für Vorschläge
offen.

Happy hacking!
Florian


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