Re: Finanzierungsmodelle für Freie Software und Apps

Theo Schmidt sus2006 at bluewin.ch
Mo Jan 14 17:37:07 UTC 2019


> Nur zur Sicherheit: eine Banküberweisung kommt für dich nicht in
> Frage?


Hallo Reinhard,

In Frage kommt es schon, aber es ist doch recht teuer und umständlich.
Und diese Mühe machen sich die meisten Leute (inklusive ich) leider nur,
wenn sie auf etwas angewiesen sind. Wenn ihr CHF nehmt, schicke ich
sofort etwas zu Treppe 2 in Berlin, sonst dauert es halt wieder, bis ich
Euro habe und es nicht vergessen habe...

Das ist (leider) der Erfolg der Unfreiheit: Die volle Kontrolle
ermöglicht die Festlegung eines Preises, und jemand, der etwas unfreies
unbedingt haben möchte, nimmt auch die Mühe der Bezahlung auf sich.

Wenn ich in F-Droid einem Entwickler "einen Kaffee spenden" möchte, geht
das leider nur über Paypal, und damit habe ich ein sehr ungutes Gefühl
und benutze es nur, wenn ich muss. Einmal habe ich Flattr ausprobiert,
aber das ging nur, wenn man es immer wieder mit einer konventionellen
Überweisung auflud.

Also ist das Grundproblem, dass sich die Community nicht auf ein
alternatives Bezahlsystem einigen kann, und somit gibt es kein
brauchbares, wenigstens bei uns. Und das Problem wird immer schlimmer:
bald gibt es kaum noch Bargeld, nur noch überwachte Überweisungen. Schon
heute kann ich kein Publibike oder Call-a-bike verwenden, weil diese
zwingend eine Kreditkarte voraussetzen und somit einen grossen Teil der
Bevölkerung ausschliessen, obwohl von "öffentlichen" Unternehmen
unterhalten und von rot-regierten Städten in Auftrag gegeben. Es ist
also auch ein Problem des fehlenden politischen Bewusstseins.

Liebe Grüsse,
Theo




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