Re: Finanzierungsmodelle für Freie Software und Apps

GregorM64 gregor6464hp at posteo.de
Sa Jan 12 21:40:17 UTC 2019


Hallo Norman,

klasse, das Tagesschau-Beispiel ist genau das, was ich gesucht habe!

Eine große, anerkannte Organisation, die ihre App über einen sicheren Kanal bereitstellt, der nicht 
von den Datenkraken-Unternehmen kontrolliert wird.

 > in einem eigenen F-Droid artigen App-Store

so würde ich das nicht nennen, sondern einfach "über eine eigenes F-Droid-Repository". Ich habe 
diese URL eben in F-Droid unter Settings -> Repositories eingebunden und konnte damit erstmals bei 
mir die Tagesschau-App installieren und ausprobieren. Es ist genau so wie F-Droid gedacht ist, 
nämlich, dass man Quellen von unterschiedlichen Anbietern einbinden kann. Was die Anbieter 
einstellen, ist deren Sache (frei oder proprietär). Ich als Nutzer muss aber nur diesem App-Anbieter 
(der Tagesschau) vertrauen und nicht auch noch Google & Co.

Schöner wäre es natürlich frei, aber das hier ist schon mal ein Riesenschritt auf dem Weg zu einer 
dezentralen Distribution von Apps.

Viele Grüße

Gregor


On 12.01.2019 16:54, N. Schwirz wrote:
> Hallo Gregor,
> 
> ja diese Thematik beunruhigt mich auch. Unternehmen und Institutionen,
> die auf das Vertrauen ihrer Kunden angewiesen sind und leider immer mal
> wieder eher fragwürdige Onlinedienste/ Apps anbieten. Ich denk mir dann
> meist meinen Teil und schaue mich nach anderen Unternehmen um, die meine
> Wünsche (z.B. Wahrung meiner Freiheit und meines Rechtes auf
> Privatsphäre) ernst nehmen.
> 
> Ein lobenswertes Beispiel ist, meiner Meinung nach, die Bereitstellung
> der Tagesschau-Nachrichten-App [1] zusätzlich zu Googles App-Store in
> einem eigenen F-Droid artigen App-Store. Allerdings habe ich sie nicht
> ausprobiert und einen Link zum Quellcode habe ich auch nicht gefunden.
> 
> 
> [1]: https://www.tagesschau.de/app/
> 
> Viele Grüße
> Norman
> 
> 
> 
> On 1/12/19 8:08 AM, GregorM64 wrote:
>> Hallo Liste,
>>
>> zum Thema Freie Smartphone-Apps habe ich eine Frage, die in eine
>> ähnliche Richtung geht:
>>
>> Hat sich schon mal jemand Gedanken gemacht wie kann man es erreichen,
>> dass Unternehmen wie Banken, öffentliche Personenverkehr (insbesondere
>> Bahn) und Krankenkassen, deren Einkünfte nicht aus dem Verkauf von
>> Software bezogen wird. Deren mobile Apps sind in der Regel kostenlos
>> (ich kenne kein Gegenbeispiel) und werden als Vertriebskanal genutzt.
>> Die Distributionskanal ist aber immer der "offizielle" Store der
>> jeweiligen Plattform (also Google, Apple und Microsoft), so dass man
>> sich als Nutzer dort ein Konto anlegen muss, um die App zu nutzen.
>>
>> Gibt es schon Diskussionen oder Artikel dazu, die man in der
>> Kommunikation mit Entscheidern dieser Unternehmenskategorie verwenden
>> kann? Gibt es möglicherweise schon prominente Beispiele?
>>
>> Danke & Grüße
>>
>> Gregor
>>
>>
>> On 21.12.2018 13:02, Kristian Rink wrote:
>>> Hallo *;
>>>
>>> nachdem ich die Diskussion häufiger führe, Frage hier in die Runde:
>>> Beschäftigt sich akut jemand mit Finanzierungsmodellen für die
>>> Entwicklung von Apps (vorrangig Android), die "professionell" (mit
>>> Designern, Testern, Entwicklern, ...) entwickelt werden, aber trotzdem
>>> Freie Software sein sollen?
>>>
>>> Ich erlebe dort momentan ein unschönes Dilemma: Wir legen in der
>>> Kommunikation oft Wert darauf, dass bei Freier Software "libre"
>>> wichtiger als "gratis" ist. In der Konsequenz läuft das aber leider
>>> nahezu immer darauf hinaus, daß aus "libre" in der Praxis "gratis"
>>> folgt, weil es (konkret im App-Umfeld) faktisch keinen Marktplatz
>>> gibt, auf dem man "Freie Apps" verkaufen kann - selbst Ansätze wie
>>> f-droid erlauben bestenfalls Spenden. Für Desktop-Systeme, wie etwa
>>> gängige GNU/Linux-Distributionen, sieht das ähnlich aus.
>>>
>>> Konsequenz: Viele Entwickler, die davon leben müssen (und gerade auch
>>> solche, die Apps entwickeln, die tatsächlich "standalone" ohne
>>> Netzwerkdienste funktionieren, und die teilweise auch einen hohen
>>> Aufwand außerhalb reiner Entwicklung haben - etwa Spiele),
>>> veröffentlichen Apps nicht als Freie Software, weil die Möglichkeit
>>> fehlt, die Entwicklung irgendwie zu refinanzieren.
>>>
>>> Wie antwortet Ihr in solchen Diskussionen? Wie bekommt man Software
>>> hin, die "libre" ist, ohne zwingend "gratis" sein zu müssen? Wie kann
>>> Entwickler mit Freier Software notfalls Rechnungen bezahlen, ohne
>>> Nutzer in proprietäre Lizenzmodelle zu zwingen?
>>>
>>> Danke für Inspirationen und viele Grüße,
>>> Kristian
>>>
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