Re: Finanzierungsmodelle für Freie Software und Apps

N. Schwirz n.schwirz at freenet.de
Sa Jan 12 15:54:46 UTC 2019


Hallo Gregor,

ja diese Thematik beunruhigt mich auch. Unternehmen und Institutionen,
die auf das Vertrauen ihrer Kunden angewiesen sind und leider immer mal
wieder eher fragwürdige Onlinedienste/ Apps anbieten. Ich denk mir dann
meist meinen Teil und schaue mich nach anderen Unternehmen um, die meine
Wünsche (z.B. Wahrung meiner Freiheit und meines Rechtes auf
Privatsphäre) ernst nehmen.

Ein lobenswertes Beispiel ist, meiner Meinung nach, die Bereitstellung
der Tagesschau-Nachrichten-App [1] zusätzlich zu Googles App-Store in
einem eigenen F-Droid artigen App-Store. Allerdings habe ich sie nicht
ausprobiert und einen Link zum Quellcode habe ich auch nicht gefunden.


[1]: https://www.tagesschau.de/app/

Viele Grüße
Norman



On 1/12/19 8:08 AM, GregorM64 wrote:
> Hallo Liste,
> 
> zum Thema Freie Smartphone-Apps habe ich eine Frage, die in eine
> ähnliche Richtung geht:
> 
> Hat sich schon mal jemand Gedanken gemacht wie kann man es erreichen,
> dass Unternehmen wie Banken, öffentliche Personenverkehr (insbesondere
> Bahn) und Krankenkassen, deren Einkünfte nicht aus dem Verkauf von
> Software bezogen wird. Deren mobile Apps sind in der Regel kostenlos
> (ich kenne kein Gegenbeispiel) und werden als Vertriebskanal genutzt.
> Die Distributionskanal ist aber immer der "offizielle" Store der
> jeweiligen Plattform (also Google, Apple und Microsoft), so dass man
> sich als Nutzer dort ein Konto anlegen muss, um die App zu nutzen.
> 
> Gibt es schon Diskussionen oder Artikel dazu, die man in der
> Kommunikation mit Entscheidern dieser Unternehmenskategorie verwenden
> kann? Gibt es möglicherweise schon prominente Beispiele?
> 
> Danke & Grüße
> 
> Gregor
> 
> 
> On 21.12.2018 13:02, Kristian Rink wrote:
>> Hallo *;
>>
>> nachdem ich die Diskussion häufiger führe, Frage hier in die Runde:
>> Beschäftigt sich akut jemand mit Finanzierungsmodellen für die
>> Entwicklung von Apps (vorrangig Android), die "professionell" (mit
>> Designern, Testern, Entwicklern, ...) entwickelt werden, aber trotzdem
>> Freie Software sein sollen?
>>
>> Ich erlebe dort momentan ein unschönes Dilemma: Wir legen in der
>> Kommunikation oft Wert darauf, dass bei Freier Software "libre"
>> wichtiger als "gratis" ist. In der Konsequenz läuft das aber leider
>> nahezu immer darauf hinaus, daß aus "libre" in der Praxis "gratis"
>> folgt, weil es (konkret im App-Umfeld) faktisch keinen Marktplatz
>> gibt, auf dem man "Freie Apps" verkaufen kann - selbst Ansätze wie
>> f-droid erlauben bestenfalls Spenden. Für Desktop-Systeme, wie etwa
>> gängige GNU/Linux-Distributionen, sieht das ähnlich aus.
>>
>> Konsequenz: Viele Entwickler, die davon leben müssen (und gerade auch
>> solche, die Apps entwickeln, die tatsächlich "standalone" ohne
>> Netzwerkdienste funktionieren, und die teilweise auch einen hohen
>> Aufwand außerhalb reiner Entwicklung haben - etwa Spiele),
>> veröffentlichen Apps nicht als Freie Software, weil die Möglichkeit
>> fehlt, die Entwicklung irgendwie zu refinanzieren.
>>
>> Wie antwortet Ihr in solchen Diskussionen? Wie bekommt man Software
>> hin, die "libre" ist, ohne zwingend "gratis" sein zu müssen? Wie kann
>> Entwickler mit Freier Software notfalls Rechnungen bezahlen, ohne
>> Nutzer in proprietäre Lizenzmodelle zu zwingen?
>>
>> Danke für Inspirationen und viele Grüße,
>> Kristian
>>
>>
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