"=?utf-8?q?=C3=9Cberwachungskapitalismus?=", Google und die FSF(E)

Bernhard E. Reiter bernhard at fsfe.org
Di Feb 5 08:30:44 UTC 2019


Am Donnerstag 24 Januar 2019 10:22:16 schrieb Dr. Michael Stehmann:
> Die FSFE würde sich auch ohne die Spende für Freie Software, wenn auch
> mit geringerem Aufwand einsetzen. Die Nennung auf der Donors-Seite dient
> gerade dem Imagetransfer, ist also nur Mittel zum Zweck.

Die Nennung dient auch der Veröffentlichung und damit der Kontrolle,
auf
  https://fsfe.org/donate/thankgnus.de.html
läßt sich sehen, das Google, Linuxhotel und Redhat in den letzten
12 Monaten mehr als 12 k€ gespendet haben, allerdings keiner dieser
Spender mehr als 10% des Jahresbudget beiträgt. Wer sich weiterklickt kann 
auch die Einnahmen und Weiteres über die Jahre nachvollziehen.

Der Verein der FSFE ist über die Satzung der Freien Software verpflichtet
und darf sich nicht von einer Gruppe oder Geldgeberin abhängig machen.
Dazu dienen die gezeigte Transparenz.

Meinen Stand nach würden wir bei der FSFE weiterhin keine Geldgeberin 
akzeptieren, welche sich außerhalb des erlaubten Rahmens der demokratischen 
Rechtssysteme in Europa bewegt oder dem Zweck der Satzung stark schaden 
würde.

Der letzte Punkte muss natürlich immer neu disktuiert werden. Wir möchten 
einigen Unternehmen welche sich selbst in der Vergangenheit als politische 
Gegner Freier Software positioniert haben natürlich keine Plattform bieten.

Sofern sich Großunternehmen in die richtige Richtung bewegen, halte ich es 
trotzdem für richtig, diese guten Schritte zu loben und positiv zu 
verstärken. Die Kritik der anderen Praktiken bleibt natürlich bestehen und 
muss ebenfalls erneuert werden. Da große IT-Unternehmen viele Menschen 
beschäftigen und viel Software einsetzen oder entwickeln, können wir eine 
Umwandlung der Gesellschaft hin zu mehr Freiheit bei Software nicht gut 
schaffen, ohne diese Unternehmen und deren Leute mitzunehmen. Es gibt viel 
berechtige Kritik an Google und IBM (Redhat), trotzdem haben sie in den 
letzten 2 Jahrzehnten auch viel für Freie Software getan, deutlich mehr als 
andere Unternehmen, wie beispielsweise Microsoft, Adobe, Apple, Autodesk oder 
SAP. Doch auch die letzgenannten Unternehmen haben jeweils schon etwas für 
Freie Software gemacht. Das ist gut und eine positive Entwicklung.
Trotzdem brauchen wir viel mehr und darauf sollten wir drängen.

Gruß,
Bernhard

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