Suffizienz in der Computer- und Internet-Nutzung
Theo Schmidt
sus2006 at bluewin.ch
Di Sep 18 08:03:11 UTC 2018
Am 17.09.2018 um 22:27 schrieb Roland Hummel:
> Hi Theo,
>
> Du sprichst viele spannende Punkte an - um nicht Gefahr zu laufen, die
> Themen dieser Liste zu sprengen, nur zu einem:
...
> Ich überspringe mal rhetorische Gegenfragen und frage stattdessen: Wie
> ließe sich mit dem Umstand umgehen, einem Weltwirtschaftssystem
> unterworfen zu sein, das ständig anlasslos produzieren muss, um ein
> zinsbasiertes Finanz(kredit)system am Leben zu erhalten, das in Folge
> dessen, frei nach Eugen Drewermann, einen permanenten "Krieg gegen die
> Menschheit" führt?
Ja genau. Grundlage dieser Auswüchse sind der Kapitalismus bzw. das
herrschende Geldsystem, das seinen eigenen Untergang beinhaltet, da es
nur durch Wachstum funktioniert, dies aber nur eine beschränkte Zeit
möglich ist. Und deshalb auch nur durch exponentielles
Wirtschaftswachstum funktioniert, inklusive periodischen Krisen. Aber da
sicher viele hier nicht dieser Meinung sind, sollten wir eine weitere
OT-Diskussion darüber vielleicht besser sein lassen.
Für mich sind Freie Software und die Idee des Internets schon ein
Gegenpol dazu, da quasi-öffentlich. Seit Jahren gebe ich nichts mehr aus
für Softwarelizenzen und kaufe auch keine Hardware mehr (da ich
genügend, ja sogar viel zu viele Computer und Geräte im Abfall finde).
Klar, dass das die Kapitalisten nicht freut, und sie sorgen dafür, dass
die Nachfrage nach immer mehr neuen Produkten nicht abreisst. Sie müssen
sich dabei nicht allzusehr bemühen, wegen der menschlichen Natur. Ich
war in einer Gruppe, die versucht hatte, gebrauchte Hardware
aufzubereiten und komplette Terminal Server - Thin Client Systeme (LTSP)
an afrikanische Schulen (oder auch schweizerische Schulen) zu
vermitteln. Das Interesse war jedoch zu gering, um das Projekt am Leben
zu erhalten, populärer waren PCs mit Windows drauf, auch für absolute
Anfänger. Die Marke ist heute wichtiger als der Inhalt.
Viele Grüsse,
Theo
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