ARD-Sendung zu Microsoft am Montag Abend

Antje Kazimiers ntj at allesjetzt.net
Sa Feb 24 21:30:55 UTC 2018


Hallo,

On 02/23/2018 05:15 PM, Roland Hummel wrote:

> Da helfen nur möglichst krasse Gegen-Argumente, den "Unverständigen" zu
> verdeutlichen, welche digitalen Barrieren sie schaffen: würde es auch
> Unverständnis erzeugen, wenn jemand mit entsprechenden Beeinträchtigung
> einen barrierefreien Zugang zum Gebäude fordert, weil er darauf
> angewiesen ist?

Ich find es passt eigentlich ganz gut, von digitalen Barrieren zu
sprechen, aber man sollte denk ich schon genauer benennen, worin die
Barriere besteht, wenn man nicht so technikaffine Menschen überzeugen
möchte. Ich find es liegt ja näher, Whatsapp - Liebhaber von Signal zu
überzeugen (super, wenn du deinen Verein zu einer Mailingliste überreden
konntest!), aber in der Funktionalität unterscheiden sich beide
Technologien doch ein Stück (bei Signal kann jeder mal schnell eine neue
Gruppe gründen und Leute einladen, bei einer Mailingliste schon
schwieriger). Das Signal nun nicht dezentral ist, ist denk ich eine
abstraktere Barriere, die nicht jedem so vermittelbar ist. Also bei
Diaspora leuchtet mir das ja noch ein, ein solches offenes soziales
Netzwerk könnte man dann ja auch mal auf einem Schulserver installieren,
damit Schüler dann schulintern den Umgang mit sozialen Netzwerken üben
können und nicht gleich in die großen Netzwerke wie Facebook, Google
Plus usw. gedrängt werden (Und sie könnten sich dann ja auch mit anderen
Schulen vernetzen!)

Auch das "man kann sich den Code anschauen" - Argument ist bestimmt
ziemlich abstrakt für viele Menschen, weil sie das nicht unbedingt tun
würden und trotzdem ein gutes Argument. Auf den Datenspuren 2010, die
vom Chaos Computer Club Dresden (c3d2) veranstaltet wurden, gab es mal
einen Vortrag zu dem Thema, inwieweit Code sicherer ist, wenn die
Möglichkeit für alle besteht, Fehler zu finden, bevor es die Angreifer
tun. [1][2]

Die Freiheit, selbst Anpassungen machen zu können ist ein ganz wichtiger
Faktor, für mich insbesondere deswegen, weil ich in Brandenburg
aufgewachsen bin, wo es nicht so viel Industrie gibt und sich hier neue
Jobmöglichkeiten in ländlichen Gebieten ergeben.

Grüße,
Antje

[1] Die Mathematik des Verbergens
	https://www.datenspuren.de/2010/fahrplan/event/4015.de.html

[2] Videomitschnitte zu allen Talks Datenspuren 2010
	https://www.c3d2.de/news/ds10-videomitschnitte-komplett.html



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