ARD-Sendung zu Microsoft am Montag Abend

Antje Kazimiers ntj at allesjetzt.net
Fr Feb 23 00:08:45 UTC 2018


Hallo,

On 02/18/2018 09:58 AM, Simon Harms wrote:
> Ich habe mit denen natürlich auch über die Abhängigkeit, den Datenschutz
> und der Verantwortung dem Bürger gegenüber gesprochen und wo das
> Gespräch immer geendet ist, war:
> "Ist dir ein großartiger Aufschrei in der Bevölkerung während der
> Snowdenaffäre aufgefallen? Das Thema war nen paar Wochen da und ist fast
> genauso schnell wieder verschwunden. Das Handy von Merkel wurde abgehört
> und es wurde einfach so hingenommen. Nicht nur von Merkel, sondern auch
> von dem Bürger. Also scheint auch der Bürger daran kein Interesse zu haben."

Die "ich hab doch nichts zu verbergen" - Mentalität denk ich lässt sich
ganz gut mit kognitiver Dissonanz erklären: Viele Computernutzer kennen
nur Closed-Source Anwendungen wie Facebook  und Whatsapp, nicht Diaspora
und Signal und selbst wenn sie diese kennen, sind vl. alle Freunde bei
Whatsapp und deswegen ist man auch da. In dem Moment ist es ihnen dann
eher egal, dass sie nicht wissen, was mit ihren Daten geschieht, dass
sie evtl. die Rechte an den Inhalten, die sie teilen abgeben usw. (weil
man denkt, dass man an der Situation sowieso nicht viel ändern kann). Am
krassesten find ich da eigentlich, wenn ich höre, dass unirelevante
Sachen in heutiger Zeit über Dropbox oder Facebook zugänglich gemacht
werden und man schon besser auch dort ist, um den Stoff mitzubekommen /
wissen wo was stattfindet.

Ich hatte in der vergangenen Zeit immer das Gefühl, wenn sich eine
kritische Masse im Freundeskreis in ein anderes Netzwerk begibt, dann
klappte das schon, also z.B. weg von ICQ und stattdessen Jabber nutzen.

Was auch hilft, ist anderen Technologien beibringen, deswegen auch mein
Beispiel mit dem Umstieg auf Linux im Privaten weiter oben. Ich denke,
das würde die Akzeptanz für Linux im Beruflichen auch steigern, wenn man
da schon ein bißchen Erfahrung mitbringt. Obwohl das ja im Berufsleben
noch nicht mal nötig ist, dass man das Betriebssystem "von Zuhause
kennt." Dafür gibt es Schulungen und einen Support, dessen Aufgabe es
ist, dir zu helfen, wenn du eine Frage hast. Ich find dieses
Userbashing, Mentalität, Bequemlichkeit usw. immer recht nervig, ich
denk viele wissen einfach nicht, wie sie ihr Wissen in Bezug auf IT
mehren können, weil sie anders als viele ITler nicht so der Bastlertyp sind.

Das Open XChange [1], welches im ARD Video gezeigt wurde, fand ich
interessant, sah ansprechend aus und ist ein (weiterer) Beweis, dass man
auch mit Open Source Geld verdienen kann.

Grüße,
Antje

[1] https://www.open-xchange.com/



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