Re: Masterplan Digitale Stadtverwaltung Dortmund: Was erwarte ich als Bürger von einer digitalen Verwaltung?

Irmhild Rogalla irmhild.rogalla at institut-pi.de
Sa Nov 25 09:18:06 UTC 2017


Hallo Till,

Am 23.11.2017 um 16:02 schrieb Till Schäfer:
> Hallo zusammen, in Dortmund wird aktuell eine Aktualisierung des
> Masterplans Digitale Stadtverwaltung erarbeitet und demnächst in den
> Rat eingebracht. Im Rahmen dieses Prozesses haben wir (Do-FOSS) in
> der Rolle einer Bürgerbewegung die Möglichkeit ein Feedback dazu
> abzugeben, was wir als Bürger von einer digitalen Verwaltung
> erwarten. 
> 
...

> Zentrale Fragestellung: "Was erwarte ich als Bürger von einer
> digitalen Verwaltung?"
> 


Bevor die Frist "Sa mittag" abläuft, ein kurzer Beitrag von mir. Ich
habe gerade ein Gutachten abgeschlossen, in dem es um die Nutzung
digitaler Technologie durch Menschen mit Behinderungen ging. Vor allem
darum, ob und wie digitale Technik im Alltag genutzt wird (unabhängig
davon, ob es freie, Open-Source oder propritäre, teilweise sogar extrem
proprietäre ist).

Dabei gab es zwei für Deine Fragestellung wichtige Ergebnisse:

1. Gerade Menschen mit Behinderungen nutzen digitale Angebote Ihrer
Kommunen (und natürlich auch aller anderen Anbieter) sehr intensiv und
wünschen sich, möglichst "alles" auf diese Weise erledigen zu können.

2. Gerade bei öffentlichen Trägern zeigen die Erfahrungen aus der
Nutzung aber, dass Probleme vielfach nicht (nur) in der
Technik/SW/Anwendung liegen, sondern die Mitarbeiter/innen nicht
hinreichend geschult sind. Das führt dann dazu, dass trotz
entsprechender Tools, die eine digitale Bearbeitung ermöglichen würden,
darum gebeten wird, man möge doch anrufen (was weder Gehörlose noch
Autisten können) oder vorbeikommen (was u.a. für Blinde und
mobilitätseingeschränkte Menschen ein Problem darstellt).

Der Wunsch ist also: Ein möglichst umfangreiches Angebot in allen
Bereichen, welches für *alle* Beteiligten (Bürger/innen wie
Mitarbeiter/innen) gut erreichbar (impliziert auch: barrierefrei, das
ist mittlerweile für Kommunen aber ohnehin Pflicht) und bedienbar ist,
so dass es wirklich, bestenfalls: selbstverständlich, genutzt wird.

Viele Grüße und viel Erfolg!
	Irmhild



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