Fellowship elections Teilnahme

Wolfgang Romey woro at wolfgangromey.de
Do Mai 4 11:11:31 UTC 2017


Hallo Erik,


Am 04.05.2017 um 10:54 schrieb Erik Albers:

> vielen Dank für diesen sehr interessanten Input. In der Tat, ich werde
> mal versuchen mit einem Community-Beauftragten von Slow Food in
> Austausch zu treten.

Das wäre schön.
> 
> Aber es gibt natürlich auch eklatante Unterschiede zwischen uns:
> 
> 

Selbstverständlich. Das ist schon durch den völlig anderen Gegenstand
der Arbeit gegeben.

> On 03.05.2017 19:01, Wolfgang Romey wrote:
>> der entscheidende Unterschied zwischen Slow Food und der FSFE ist für
>> mich, daß bei Slow Food der Verein die Organisation ist, der  Verein hat
>> jetzt 14.000 Mitglieder. Bei der FSFE sind es wohl ca. 50. Eine
>> Entsprechung zu den Fellows gibt es bei Slow Food nicht.
> 
> Das die FSFE nur "so wenig" Mitglieder hat liegt primär daran, dass wir
> ein politischer Verein sind mit klaren Forderungen und damit einen
> gesellschaftlichen Wandel erzeugen wollen. Und in der GA besteht die
> große Sorge, dass unserer Positionen aufgeweicht werden könnten.
> 

Auch Slow Food ist ein politischer Verein, der mit klaren Forderungen
gesellschaftlichen Wandel erreichen will. Ein Beispiel ist der Erhalt
der hoch gefährdeten Biodiversität oder der Widerstand gegen
Landgrabbing, ... Eine Aussage ist, daß Essen ein politischer Akt ist,
der sich, wenn man es zuende denkt, direkt gegen die
Lebensmittelindustrie -chemie,die Saatgutkonzerne  und den Handel richtet.

> Denn die FSFE möchte nicht einfach Hobbyisten zusammenbringen (wie zb
> Slowfood oder CCC) sondern Lobby machen mit klarem Programm, klaren
> Forderungen und klaren Standpunkten. Erfahrungsgemäß wird eine solche
> Klarheit umso schwieriger zu erhalten je mehr Leute darin mitmischen.
> 

Das ist bei Slow Food vergleichbar. Es hat länger gedauert und heftige
Kämpfe erfordert, bis Slow Food seine politische Ausrichtung gefunden
hatte. Eine relevanter Anteil der Mitglieder wollte Slow Food zunächst
als Feinschmecker-Vereinigung platzieren. Das ist glücklicherweise nicht
gelungen.

> Ist Telegram unter Freie Software einzuordnen oder nicht? Was ist mit
> Ubuntu? Oder sollen wir nicht einfach Facebook nutzen, da erreichen wir
> doch viel mehr Menschen? ...
> 
> Je größer die Organisation, besonders wenn jedes Mitglied Stimmrecht
> hat, desto eher tendiert sie dazu verschiedene Positionen
> auszubalancieren, Ecken und Kanten abzuschwächen. (vergleiche die
> Entwicklung kleiner Parteien zu Volksparteien)

Wenn man sich ein klares Programm gibt, muß das nicht so sein. Slow Food
hat sich insbesondere durch die Terra Madre Bewegung immer weiter
politisiert.

> 
> Nicht, dass es nicht funktionieren könnte. Aber unserer jetzigen Fellows
> haben in vielen solchen Punkten bereits sehr kontroverse Ansichten. Wenn
> ich mir vorstelle wir wären 14.000 stimmberechtigte Personen, dann
> könnte ich mir auch vorstellen das wir über die Zeit zu einem Verein
> werden würden, der hier und da mal dies oder das für oder gegen Freie
> Software macht ...
> 
> Aber eventuell eben nicht mehr die heutige Free Software Foundation
> Europe, von der die Leute wissen, das sie für das Maximum an Freiheit steht.
> 
> 

Das liest sich fast so, als hätte der Verein Angst vor seinen Fellows.


> Slow Food hat alleine durch seine Anzahl Mitglieder und deren
> Mitgliedsbeiträgen ein vielfaches an Budget zur Verwendung, was auch in
> einem vielfachem an Angestellten resultiert, die ihre Aufmerksamkeit
> zudem viel besser fokussieren können, da sie nur in Deutschland aktiv sind.

Nur der deutsche Verein ist in Deutschland aktiv. Es gibt quer über die
Welt verteilt Vereine, die über eine Satzung zusammen gebunden sind und
auf die gleichen Ziele verpflichtet sind.

> 
> Die FSFE ist einfach in allen Aspekten kleiner und muss aber auf mehr
> Ebenen Arbeit leisten. Lobbying lokal (München...), national (DE...) und
> Europäisch (Brüssel...), Übersetzungen und Aufmerksamkeit in über 10
> Staaten / Sprachen und Kontakt zu einer divers verstreuten Community die
> oft (zum Glück!) denken dass das, was gerade bei ihnen vor der Tür
> passiert das wichtigste sei.
> 
> 

Vieles davon leistet auch Slow Food. Ob nun mehr oder weniger, wohl
nicht so wichtig. So groß ist der Anteil der Hauptamtlichen nicht, die
wichtigsten Aufgaben werden ehrenamtlich erledigt.

>> Notwendig wären aber eine drastisch größere Transparenz der Arbeit des
>> Vereins und insbesondere eine Berichtspflicht des Vertreters der
>> Fellows. Sonst kann man sich die Wahlen eigentlich schenken.
> 
> Da bin ich auf deine Seite und kanalisiere exakt dieses Feedback bereits
> in die GA.
> 
> 

Schön.

Wolfgang

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