Kritisches zur Entwicklung von Open Source am Beispiel von GitHub

Moritz Bartl moritz at headstrong.de
So Jun 11 00:50:45 UTC 2017


On 10.06.2017 19:52, Gerhard Kugler wrote:
> ich empfehle folgenden Artikel zu lesen:
> https://www.rubikon.news/artikel/open-source-im-fokus-von-macht-und-gier

Also ich finde den Artikel recht hanebüchen. Das mögen zwar größtenteils
Fakten sein, und diese mögen für Menschen die sich nicht mit der
Thematik bereits auskennen ja auch von Wert sein, aber eingebettet in
ein doch recht fragwürdiges Welterklärungskonstrukt. Ja, da ist überall
kranker Kapitalismus drin, aber genauso gut könnte man "aufzeigen" dass
auch Geheimdienste und die Mafia Wasser trinken.

Also, ich möchte jetzt gar nicht sagen dass die Kritik an sich nicht
berechtigt wäre, dass da natürlich immer gesellschaftsschädliche
Geschäftsmodelle eine Rolle spielen und pervertiertes Silicon Valley
mitmischt, aber das auf Basis von "die gehen doch alle zum Bilderberg"
zu kritisieren führt meiner Meinung nach nicht zu den richtigen
Erklärungsmodellen und somit auch nicht zu brauchbaren
Verbesserungskonzepten. Da geht es mir gar nicht um Schwarz-Weiß-Denken,
sondern vielmehr auch um scheinbar völlig fehlendes Verständnis von
Investments und die Vielschichtigkeit der Problematiken, die hier eine
Rolle spielen. Wir müssen das gemeinsam mit Blackrock[-Mitarbeitern]
lösen, nicht einfach stumpf gegen. Und man kann es zwar verabscheuen,
aber das darf einen nicht davon abhalten sich eingehender mit den
Argumenten der "Gegenseite" zu beschäftigen, statt es gebetsmühlenartig
bei so oberflächlicher Kritik zu belassen.

> Einer der Schlusssätze: 
> "Gibt es Lösungen? Aus meiner Sicht sollte sich (z.B.) GitHub vielfach
> neu erfinden. Und vielfach heißt dann auch tatsächlich viel (in der
> Anzahl) und dafür kleiner (in der Dimension), seinen Nutzern
> verpflichtet und dafür unabhängig sowie maßvoll statt maßlos."´

Wieso nicht an der Stelle z.B. Gitlab, Gitweb, Gogs und Gitea erwähnen?
Schwach.

Moritz



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