Wes' Brot ich fress...... #fckgoogle

Max Mehl max.mehl at fsfe.org
Fr Dez 8 13:20:10 UTC 2017


Hallo Wolfgang,

# WoRomey [2017-12-08 13:51 +0100]:
> Ich halte es immer für falsch, wenn man sich auch auf die Zuwendungen stützt, 
> die von Zuwendern kommen, bei denen man mehr als unsicher sein muß, ob sie 
> auch die Anliegen der jeweiligen Vereinigung wirklich unterstützen. Überlegen 
> die es sich anders und die Zuwendungen fallen überraschend weg, kann man 
> plötzlich in größte Schwierigkeiten  kommen. Durch derartige Unterstützung 
> entsteht nicht wirkliche Kraft sondern nur geliehent.

Okay, das Problem hast Du aber mit allen Spenden und Spendern, und wie
man sieht, ist Google bei weitem nicht der einzige Sponsor der FSFE.
Außerdem stehen wir mittlerweile auch dank unserer zahlreichen
individuellen Unterstützer (und einer nachhaltigen Finanzplanung) auf
einem stabilen finanziellen Fundament, dank dem wir auch bei Wegfall von
vielen Spenden eine lange Zeit weiter agieren können (Cash Coverage).
Die womögliche Drohung einer Spenderin, uns nicht mehr zu unterstützen,
kann uns also nicht in Bredouille bringen.

> Bei Google ist es besonders bedenklich, weil inzwischen klar sein sollte, daß 
> Google gefährlich für Privatheit und Demokratie ist. Das ist so ähnlich wie 
> das Sponsoring von Ernährungsaufklärung durch McDonald oder Nestlé in Schulen. 
> Auf die Unterstützung von Google sollte man verzichten. Die unterstützen Freie 
> Software nur so lange, wie es ihrem Geschäftsinteresse dient.

Der Vergleich hinkt. Durch eine Spende erlangt Firma X oder Person Y ja
nicht das Recht, in unserer Community Flyer auszulegen oder uns über
"gute Softwarenutzung" aufzuklären. Genauer gesagt hat kein Spender die
Möglichkeit, uns unsere Arbeit und Ausrichtung vorzuschreiben. Im Falle
von Google fahren wir etwa schon seit Jahren eine erfolgreiche Kampagne,
um proprietären Kram von Android-Geräten zu schmeißen, und so weit wie
möglich Google-frei zu leben: Free Your Android [1]. Uns ist da ziemlich
wumpe, dass die Firma uns als unterstützenswert erachtet.

Prinzipiell aber verstehe ich Dich natürlich. Viele Spenderlisten von
Organisationen, die ich gut finde, beinhalten auch Namen, die ich nicht
so toll finde. Daraus zu schließen, dass die Organisation dann schlechte
Arbeit macht, weil ja Firma X Geld spendet, finde ich aber falsch. Vor
allem: Wo ist dann die Grenze, welche Spenden die Organisation dann
ablehnen müsste? Wer definiert, was gut und schlecht ist, etwa für
Freie Software?


Viele Grüße
Max

-- 
Max Mehl - Program Manager - Free Software Foundation Europe
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