IT-Ausstattung der Schulen

T. Schilde - Firetech Consulting t.schilde at firetech-online.de
Di Okt 25 06:35:54 UTC 2016


Am 24.10.2016 um 18:06 schrieb Erik Albers:
> Leider muss ich immer häufiger feststellen, dass selbst der Dinosaurier
> Microsoft nicht länger das Geld der Endkunden mit dem Verkauf von Lizenzen
> macht (bei Firmen wird das sicher noch gelten), sondern eher mit den Daten.

Eben, und genau DAS ist der Punkt! Natürlich versucht Microsoft massiv
in die Schulen zu kommen (und ist ja schon da), doch wie sieht es mit
der IT Sicherheit und der Datensicherheit aus? Ich bin selbst
ehrenamtlich als Admin in zwei Bildungseinrichtungen tätig, vor Jahren
gab es (mit Microsoft) immer wieder riesige Probleme mit Schadsoftware,
durch das verwenden und Austauschen von Datenträgern (vorn. USB Sticks).
Zum einen zwischen den Lehrkräften (da wurden munter illegal kopierte
Softwarepakete ausgetauscht und die Trojaner gleich mit), und zum
anderen zwischen den Eltern und der Schule, da Kinder z.b. der AG
Schülerzeitung Fotos zur Verwendung in der Zeitung mit brachten, und
eben auch die Schadsoftware vom eigenen Heim-PC! Das ging bis zu
massiven Schadenersatzforderungen seitens der Eltern, weil die natürlich
die kopierte Schadsoftware der anderen Eltern über die "Zwischenstation
Schule" bekamen! Nach vier Jahren Linux-Terminalserver-Lösung mit
Remotezugriff (ssh mit X2Go) ist nun lange Ruhe eingekehrt! Natürlich,
die Widerstände waren hoch und jeder neue Lehrer muss sich erst einmal
umgewöhnen, aber es läuft. Und die Schulleitung ist Dank der
eingetretenen Ruhe und der extrem niedrigen Administrationskosten des
(sehr stabilen) Systems zufrieden. Die Daten der Schüler bleiben in der
Schule auf dem eigenen Server und werden nicht mehr "durch die Gegend
getragen" oder auf irgendwelchen Cloud's gespeichert.

Die Lizenzkosten für Windows & diverse Officevarianten sind tatsächlich
kein Argument, jedoch die Folgekosten schon, wenn man beachtet, welche
Software bei den Linuxdistributionen frei und kostenfrei mitgeliefert
wird oder kostenfrei nachinstallierbar ist. Weiterhin ist das nicht
gelöste Sicherheitsproblem und die (in letzter Zeit häufiger
fehlschlagenden) Updates unter Windows ein nicht zu unterschätzender
Admin-Aufwand und damit Kosten.
Die von Microsoft angebotenen "Rundum-Sorglos-Variante" für Schulen
entpuppt sich bei näherem Hinsehen sehr schnell als Mogelpackung, der
damit verbundene Support geht kaum über den "normalen" Consumersupport
hinaus. Das reicht für ein komplexes Schulnetzwerk aber bei weitem nicht
aus! Hier wird nur Software verteilt, nichts installiert und nichts
wirklich gewartet. Und bei Problemen hängt man dann in der
Warteschleife.......
Auch die besten Sicherheitskonzepte lassen sich unter Windows kaum
umsetzen, wenn dann z.B. die Verwaltungssoftware explizit den Einsatz
von USB Sticks nötig macht.

Das ist zumindest meine Erfahrung.

Grüße, Thoralf
-------------- nächster Teil --------------
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