Vision des KDE-Projekts

Marcus Moeller marcus.moeller at gmx.ch
Mo Okt 24 15:50:24 UTC 2016


Hi again.

>>> Am 23.10.2016 um 20:52 schrieb Wolfgang Romey:
>>>> Gerade im Buch "20 years of KDE gesehen:
>>>>
>>>> Our vision:
>>>> A world in which everyone has control
>>>> over their digital life and enjoys freedom
>>>> and privacy.
>>>>
>>>>
>>>> Gar nicht schlecht oder?
>>>
>>> Tolle Mottos kann man sich immer geben. Leben muss man sie aber auch.
>>> KDE habe ich als klassisches Tea Party Projekt erlebt. Das heisst eine
>>> kleine Gruppe hat mehr oder weniger die absolute Kontrolle. Natürlich
>>> gibt es auch dort 'Spielwiesen' um Neulinge zu beschäftigen, damit es
>>> nicht so auffällt.
>>>
>>> Das kenne ich leider von sehr vielen Freie Software Projekten. Liegt
>>> wohlmöglich auch in der Natur des Menschen.
>>
>> Es liegt vorallem aber auch in der Natur von Freien Software Projekten.
>> Man kann nicht jedem sofort vollständiges Vertrauen entgegenbringen. Ich
>> sehe oft genug schlechte Patches von Menschen die kurz aufpoppen und
>> dann wieder weg sind. Halbfertige Sachen, schlecht kommentiert und Doku
>> fehlt ganz und gar. Gerade aber solche Menschen kommen so zwei, drei
>> Perioden total hyperaktiv daher und sind in ihrem Aktionismus eher
>> destruktiv als konstruktiv.

Das ist durchaus normal und auch wichtig. Ich bin auch nicht immer 
gleich aktiv in Projekten, bin aber zumindest ansprechbar, falls es 
Fragen gibt (oder ich melde mich offiziel ab).

Die Qualität hängt aus meiner Sicht gar nicht davon ab ob jemand frisch 
ist oder schon lange dabei. Ich habe schon sehr schlechten Code von 
Leuten gesehen, die schon ewig dabei sind und sehr guten von ganz 
frischen Contributorn (und umgekehrt). Gegen ein vernünftiges Code 
Review spricht ja auch gar nichts. Wenn der Review Prozess dazu genutzt 
wird die Leute hinzuhalten und zu gängeln, ohne wirkliche Grund oder 
aufgrund von schlechten internen strukturen, ist das sehr frustrierend. 
Genau so habe ich es mit KDE erlebt und ich bin da nicht der einzige.

>> Das ist kein Statement für "einigeln" etc. aber zumindest Verständnis,
>> wieso man in einem Projekt irgendwann auch einen "Inneren Kreis" heraus
>> bildet, der das Projekt vorantreibt und steuert. Spannend ist dann die
>> Frage, wie dieses innere Kreis drauf ist -- dazu kenn ich die KDE-Leute
>> zu wenig.
>
> Vielleicht meinst du es so, aber es ist nicht nur spannend wie der Zirkel
> "drauf ist" im Sinne von wie er menschlich drauf ist. Es ist auch wichtig,
> welche institutionellen und regulativen Maßnahmen getroffen werden oder wurden
> um Einsteiger oder Langzeitbeteiligte einzubinden oder eben auch mal zu
> entbinden. Unser Fellowship-Representative Mirko Böhm macht zu dieser
> "governance" gerade interessante Forschung.

Ja, da kann er mich gerne befragen - ich hätte da die ein oder andere 
Erfahrung zu berichten.

Viele Grüsse
Marcus



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