Demokratische Mitbestimmungsverfahren

RA Stehmann anwalt at rechtsanwalt-stehmann.de
Di Nov 8 14:12:15 UTC 2016


Am 08.11.2016 um 13:11 schrieb Martin Gollowitzer:

> Wenn ich das als langjähriges Mitglied auf team@, das schon länger nicht
> mehr auf coordinators@ ist anmerken darf: Dass coordinators@ diese
> Aufwertung erfahren hat, war keine bewusste Entscheidung, sondern ist
> einfach passiert. Nachdem ich dort schon nicht mehr drauf war, wurden
> dort plötzlich ohne Wissen von team@ Dinge diskutiert, die aus meiner
> Sicht nach dem damaligen Stand eigentlich auf team@ diskutiert hätten
> werden sollen. coordinators@ war ja jahrelang eine völlige tote Liste.
>
Was Du beschreibst, ist, dass die Strukturen in der FSFE nicht bewusst
gestaltet worden, sondern quasi "organisch" gewachsen sind (und weiter
wachsen).

Das aber wieder beruht anscheinend auf keiner bewussten Entscheidung der
Mitgliederversammlung oder eines anderen Organs der FSFE, denn offenbar
will man ja aktiv gestalten. Dies zeigen die langjährigen Diskussionen
über Strukturen, Benennungen, Verfahren, Regeln etc., einschließlich der
dazugehörigen Findungsprozesse, die seit längerer Zeit nicht mehr
fruchtbringend, dafür aber manchmal besonders intensiv waren.

Man nahm und nimmt Hinweise, Anregungen, Besorgnisse sehr ernst,
diskutiert sie und dann passiert ... nichts.

Es werden auch einmal Diskussionen zurückgestellt, weil andere
Diskussionen vorgreiflich sind, welche aber auch zu keinem Ende kommen.
Themen werden wieder aufgegriffen, Blogbeiträge, Postings, Vorschläge
und Regelwerke verfasst, zur Diskussion gestellt und verteidigt,
Diskussionen wieder vertagt, verlegt und wegen Erschöpfung aller
Beteiligten stillschweigend beendet.

Man ist erkennbar bemüht, eine als notwendig erkannte Entwicklung
gestaltend "in den Griff kriegen", schafft dies aber offenbar nicht.

Wenn etwas passiert, dann geschieht dies, weil irgendjemand, der die
Macht dazu hat, seine Vorstellungen durchsetzt. Das aber hilft nicht bei
Problemen, die grundlegende Änderungen erfordern.

Ich fürchte, da hilft auch nicht mehr vom Gleichen.

Mein Vorschlag hierzu lautet, dass die Organwalter der FSFE (das sind
die Menschen, die ihre Organe, wie beispielsweise die
Mitgliederversammlung oder den Vorstand, bevölkern) aktiv werden mit dem
klaren Ziel, die "Selbstverständniserklärung", in der so schöne Dinge
wie Demokratie und Transparenz und Konsens und Kompromiss stehen, mit
"Leben zu erfüllen".

"Auf gut Deutsch": Es müssen viele, die in der FSFE Verantwortung
übernommen haben, "ihren Arsch hochkriegen" (wollen) und ihre
Einstellung (nicht zu Freier Software im Allgemeinen, sondern zur
Wahrnehmung ihrer Rolle und Aufgaben innerhalb der FSFE und der
Freien-Software-Community) überdenken und ändern.

Sonst heißt es bald: Danke für den Fisch.

> Ich denke dieses Hintergrundwissen ist wichtig für alle hier
> Mitlesenden, die die FSFE-Strukturen nicht so genau kenne.
>
Diese Unkenntnis erscheint mir verzeihlich, da die organisch gewachsenen
Strukturen leider aber natürlich nirgends klar dokumentiert sind.

Gruß
Michael




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