CoC-Konsensfindung (was: Demokratische Mitbestimmungsverfahren)

Nicolas Dietrich nidi at fsfe.org
Mo Nov 7 23:31:15 UTC 2016


> Konkret auf den CoC angewandt, bedeutet dies meiner unmaßgeblichen
> Meinung nach, dass dieser erst in Kraft treten kann, wenn mit allen
> Betroffenen ein Konsens oder Kompromiss erzielt werden konnte. Und ich
> denke auch, dass dies möglich ist.

Cool, seh ich eigentlich auch so.

Inhaltlich läuft auf der geschlossenen englischsprachigen
Coordinators-List im Thread "[Decision] Code of Conduct for events and
communication" dieser Tage eine gute Diskussion, die den eigentlichen
Kernkonflikt erörtert (so ab Pauls Beitrag für die, die die Liste lesen
können). Leider habe ich gerade nicht die Zeit, die Diskussion
zusammenzufassen, transferiere dennoch ein wenig:

Paul fragt nach der Evidenz, dass CoCs tatsächlich wirkungsvoll sind und
fordert "research before proceeding".

Die Antworten von R. und insbesondere C's Beitrag überzeugen mich, dass
für viele Menschen das Vorhandensein eines CoCs für Veranstaltungen eine
wichtige und wertvolle Sache ist, der die Wahrscheinlichkeit, dass sie
überhaupt erst auf die Veranstaltung gehen, erhöht, auch wenn sich
manche von uns das schwer vorstellen können.

Nerd-Kultur ist leider häufig ausschließend und "Harassment" ist leider
real in unserer und unseren nahestehenden Kulturen. Das macht Angst und
ein CoC hilft real, diese Angst einzudämmen.

Diese Diskussion um den Kern der Sache sollten wir nochmal
nachvollziehen und ernst nehmen, einen zweiten Blick auf den Stand des
CoCs werfen und nochmal Revue passieren lassen.

Wem der CoC immer noch aufstößt, soll gerne nochmal ganz konkret
benennen, was sie oder ihn am CoC noch stört: Passagen, die nicht
reingehören? Der Schwerpunkt auf "Harassment" und Ausschluss? Die
nicht-richtig-demokratische Entstehung?

Ich persönlich finde ungut, dass das Dokument gleich mit der
Ausschlussdrohung los geht ich würde lieber die eigentlich sehr schönen
"Social rules for good communication" (gerne auch "Best practices"
nennen) ganz nach oben schieben und die Ausschlussdrohung nach ganz
unten in einen Block "Conflict escalation" o.ä., der auch klarstellt,
dass man noch nicht bei der ersten HTML-Mail ausgeschlossen wird
(sondern erst bei der dritten!!).

Andere haben möglicherweise schwieriger zu lösende Bedenken, aber auch
diese sollten wir andersrum nochmal ernstnehmen und nach Möglichkeit
einarbeiten.

Die Communication-Netiquette ("Guidelines for FSFE communication
channels") im CoC mit reinzunehmen finde ich persönlich eine gute Sache.

Insgesamt finde ich das Ganze für einen ersten Aufschlag ganz gelungen;
wir können das Dokument aber auch über die Monate und Jahre
weiterentwickeln und noch viel besser machen. Wie wir das (und viel
mehr) möglich konstruktiv-konsensual-demokratisch hinkriegen, müssen wir
noch rausfinden, aber auch daran können und müssen wir arbeiten. Ich
schreib da noch 2 Sätze in einem anderen Teilthread dazu.


Euer freundlicher Fellowship-Representative

Nico

PS: Ist das inhaltliche Zitieren von Pauls Beitrag einer geschlossenen
Liste oben ein Breach gegen den CoC? Finde ich tatsächlich eine
inhaltliche interessante Frage.

-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt...
Dateiname   : signature.asc
Dateityp    : application/pgp-signature
Dateigröße  : 819 bytes
Beschreibung: OpenPGP digital signature
URL         : <http://lists.fsfe.org/pipermail/fsfe-de/attachments/20161108/fa83482c/attachment.sig>


Mehr Informationen über die Mailingliste FSFE-de