Re: Makroprogrammierung für Officeprogramme als erste Programmiererfahrung im Informatikunterricht

Erik 'egnun' Grun egnun at gmx.de
Mo Mai 23 03:09:30 UTC 2016


Hallo Thomas,
hallo Liste,

Am 20.05.2016 um 07:29 schrieb Thomas Porschberg:
> ich bin der Meinung, dass die Kenntnisse im Fach Informatik den sonstigen Unterrichtsstoff,
> z.B. in Mathematik oder Physik, ergänzen sollten. 

Das war irgendwie mein Gedanke dahinter. (Naja, ein Teil davon ;)

> Die Umsetzung kann dann Low-Level sein (z.B. eine Kommandozeilenprogramm in der Shell oder Perl/Java,
> wie auch immer) bzw. auf einem deutlich höheren Niveau ansetzen indem man z.B. fertige Programme
> nutzt, aber da etwas über die Konfiguration oder Erweiterung lernt 
> (Bsp. Schreiben einer professionellen Präsentation mit Latex Beamer-Package auf Basis eines Templates).

Das ist eben die Frage, die ich versuche mithilfe dieses Threads zu klären.
Terminal-Programme oder Makro-Geschichten im Informatikunterricht (10.
bis 13. Klasse)?

> Freie Software sollte auf jeden Fall verwendet werden.

Das steht vollkommen außer Frage!

> Ich denke aber, dass die Lehrer hier aktuell überfordert wären.
> Was ich bei meinem Sohn, z.Z. 7.Klasse auf dem Gymn., erlebe, ist eher deprimierend.

Was genau meinst du denn, wenn ich fragen darf?

Also aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die ersten Jahre auf dem
Gymnasium in Sachen Informatikunterricht seeehr mau aussahen (und das
ist noch nett ausgedrückt).

Also Informatik gibt es in den ersten Jahren (7-9/10) noch nicht.
Das heißt da "Informationstechnischer Grundkurs (ITG)" und
kann prinzipiell von jeder Lehrerin,
die weiß wie man einen Rechner anschaltet, unterrichtet werden.

Vermittelt werden dann so tiefgehende Kenntnisse wie:
"Wie benutzt man Officeprogramm XY?"

In der neunten Klasse konnte ich dann Informatik als Wahlpflichtfach
wählen und ab da hat es dann angefangen nach "Informatik" zu riechen.
(Auch wenn wir mit ObjectPascal und Delphi programmiert
und mit MS Access Datenbanken erstellt haben)

Dass unser ITG-Unterricht mindestens 60% der Zeit ausfiel erwähnte ich
bereits?
Aber ganz unter uns: Verpasst habe ich *nichts*.

Abschließend kann ich dazu sagen: Es ist kein wunder, dass wir
BerlinerInnen die dümmsten hier in Deutschland sind.
Denn dieser Mist, den uns der Senat da in den Bildungsplan
reingeschrieben hat, ist wirklich unter all…en Ansprüchen.


Mit Hoffnung auf Besserung

-- egnun



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