Request for hosting - was: Fwd: Ist die Botschaft von Richard Stallman zu extrem?

N. Schwirz n.schwirz at freenet.de
Mo Mär 7 08:38:00 UTC 2016


Hallo,

was ist eigentlich mit Wikimedia Commons [2], dem Medianarchiv der
Wikipedia? Es ist zwar ähnlich zentralistisch wie Youtube & Co, enthält
dafür aber nur Inhalte unter freier Lizenz.
Finanziert wird es, soweit ich weiß, ausschließlich aus Spendengeldern
und falls jemand Bock haben sollte, kann er oder sie gern an der
Verbesserung der Plattform mitwirken. Gute Ideen sowie Leute, die sie
auch umsetzen, werden immer gesucht.
Außerdem kann man die Videos, Audiomitschnitte, Bilder etc. auch gleich
in Wikipediaartikeln verwenden.

[2]: https://commons.wikimedia.org/wiki/Main_Page

Ciao Norman



On 02.03.2016 17:21, N. Schwirz wrote:
> Hallo,
> 
> die Diskussion über Onlineplattformen zum Selbsthosten von
> Konferenzvideos geht auf der Mailingliste der FSFE noch immer weiter.
> Kennt vielleicht jemand von euch ein entsprechendes Tool, das er
> empfehlen kann?
> 
> Ich habe der Übersicht halber hier mal Ausschnitte von drei, mir
> besonders interessant erscheinenden, Emails zusammengefasst. Der
> komplette Thread befindet sich unter [1].
> 
> 
> So schreibt z.B. Wolfgang Romey (woro) <woro at wolfgangromey.de>:
>> wer sich einen Eindruck verschaffen will über den aktuellen Stand
>> von Mediagoblin kann dies z.B. bei
> 
>> https://goblinrefuge.com/mediagoblin/
> 
>> machen. Dort läuft Version 0.82 dev.
> 
>> Ich habe mich mal angemeldet und nach Medien gesucht. Die Suche
>> nach Stallman liefert eine ganze Reihe von Videos. Dann habe ich
>> auch selbst erste Medien hoch geladen. Es finden sich ein feed und
>> die Möglichkeit für seine Account blogs anzulegen.
> 
>> Was ich noch nicht herausgefunden habe, ist ob die Föderation mit
>> anderen Instanzen statt findet. Ich denke, eher nicht. Das ist ja
>> das eigentliche Problem, das weder mit owncloud noch z.B. beim CCC
>> gelöst wird. Wenn ich Sachen vom CCC suche, sind die natürlich zu
>> finden, weil man beim CCC suchen wird. Wie finde ich aber andere
>> Medien? Es muß eine Lösung gefunden werden, die möglichst viele
>> Instanzen vernetzt, nur dann werde ich ein Angebot haben, das 
>> geeignet ist, Nutzer anzuziehen. Diese Aufgabe ist aber wohl sehr
>> schwer zu lösen.
> 
>> Viele Grüße
> 
>> Wolfgang
> 
> Und Paul Hänsch <paul at fsfe.org> hält ein Plädoyer für Spezifikationen
> statt erstmal drauf los zu programmieren.
> 
>> On 2016-02-29 22:44, Florian Ermisch wrote:
>>> Oh, jetzt ist pump.io tot, aber status.net lebt als GNU social 
>>> weiter? Hatte ich nicht wirklich mitbekommen ^^"
> 
>> Sowas schläft eben ein wenn der Entwickler den Bachelor fertig hat.
>> Anstatt ein Protokoll zu beschreiben, oder zu spezifizieren welche
>> Informationen überhaupt übertragbar sein sollen, haben uns diese
>> Projekte mit einer API-Definition gesegnet. Die Entwicklerdoku
>> fängt dann an mit: "lad unsere Ruby/NodeJS/Go Bibliothek runter und
>> führe unseren Code aus und wir machen dann alles für dich". Als
>> Entwickler ekel ich mich vor sowas. Um eine Technologie zu
>> verbreiten Skaliert das auch nicht so richtig.
> 
>> Am anderen Ende des Spektrums stehen RSS und Atom, diese sind
>> ausgezeichnet dokumentiert, vielfach implementiert, und
>> erweiterbar. Authentifizierung und Integritätsnachweise können
>> jeweils auf Ebene des Transportprotokolls (HTTP/HTTPS) eingerichtet
>> werden. Wordpress nutzt den Ansatz seit (>10) Jahren um
>> Querverlinkungen und Leseempfehlungen zu verbreiten.
> 
>>> Vermutlich wäre es bei sowas sinnvoll, den Mechanismus der 
>>> Kommunikation Server-zu-Server nicht direkt zu spezifizieren, 
>>> also nicht auf ein Protokoll/eine API festzulegen.
> 
>> An einem einheitlichen Protokoll ist nichts verkehrt. Nur ein
>> kleiner Tip für das Bullshitradar: Wenn die Protokollspec mit
>> Downloadlink und Installationsanleitung beginnt, dann ist es
>> keine.
> 
>>> Dann bedeutet der Wegfall einer Plattform nicht ein Ende der
>>> Kommunikation.
> 
>> Kleine historische Leseprobe: https://en.wikipedia.org/wiki/Openid 
>> https://en.wikipedia.org/wiki/Oauth
> 
>> OAuth ist eine weitestgehend sinnvolle Erweiterung von OpenID,
>> beides sind offene Standards. Allein hat man bei OAuth
>> unglücklicherweise die Funktion zur Ermittlung des
>> Service-Endpunkts vergessen. Der Benutzer kann damit damit bei
>> OAuth keinen ID-Anbieter mehr frei eingeben. Stattdessen stellt der
>> Diensteeanbieter eine Auswahl zwischen den ID-Anbietern, die er
>> schon kennt. Jedesmal wenn euch eine Webseite anbietet euch
>> entweder via Google+ oder Facebook oder Twitter ainzuloggen, habt
>> ihr es mit OAuth zu tun. Ratet mal wer beim Protokollentwurf im
>> Komitee saß.
> 
>> Wie auch OpenID ist das Protokoll zwischen Plattformen übertragbar,
>> anders als dort sind die verwendbaren Plattfomen aber mehr oder
>> minder zentral festgelegt. Fällt eine weg [*], endet die
>> Kommunikation für ein Groß der Teilnehmer auf einmal. Mein Punkt
>> bei der Sache: weder Freie Software noch ein offener Standard sind
>> alleinige Garanten für eine Netzwerkstruktur, die zur Teilnahme
>> einlädt.
> 
>> * Der Wegfall einer Plattform besteht effektiv auch dann, wenn
>> einem das Benutzerkonto gesperrt wird, oder die AGBs untragbar
>> werden (und idR. sind sie das ja schon).
> 
>>> Ist aber natürlich aufwändiger zu implementieren.
> 
>> Wenn ein Programmierer ein Netzwerksystem entwirft, dann erwarte
>> ich dass der Entwurf mit der Beschreibung des Transferformats
>> beginnt. Drauf los zu programmieren und hinterher die
>> Funktionsschnittstellen zu erklären, die dabei entstanden sind ist
>> ganz *hust... unerfahren.
> 
>>> Muss denn jeder Knoten jedes Video vorhalten? Da fallen mir schon
>>> zwei andere Varianten ein: - - Auf dem kleinen, privaten Server
>>> können privilegierte User zu spiegelnde Videos festlegen - -
>>> Größere öffentliche Instanzen können nen Schwellenwert setzen, ab
>>> wievielen "Likes" ein Video gespiegelt wird und bei
>>> zuendegehendem Speicherplatz eventuell unbeliebtere "rausaltern"
>>> lassen
> 
>> Braucht übrigens nicht im Protokoll festgelegt werden, weil es
>> ohnehin alleinig in der Entscheidunsmöglichkeit jedes Knotens
>> liegt.
> 
>>> Zusätzlich kann die Quelle in den Metadaten festgehalten werden,
>>> so daß der dritte Knoten schon den ersten und zweiten kennt und
>>> anderen als weitere (mögliche) Quellen angeben kann, wenn er
>>> selber Quelle ist.
> 
>> Schon wieder denke ich an RSS.
> 
>>> Wenn man beim Transportmechanismus zwischen Servern auch
>>> Plugins/Module erlaubt, ließen sich zusätzliche Protokolle wie
>>> Rsync oder BitTorrent nutzen - und Usern könnte man zum Download
>>> gleich einen Metalink anbieten.
> 
>> Schon wieder denke ich an RSS.
> 
>>>> Wenn man nur die Links verteilt und die Videos auf den 
>>>> jeweiligen Instanzen bleiben, hat man immerhin den Vorteil 
>>>> einer durchsuchbaren Lösung, dann halt ohne Redundanz.
>>>
>>> Ich weiß nicht, wie man bei sowas eine "globale" Durchsuchbar- 
>>> keit ermöglichen würde, aber eine optionale Redundanz der Videos
>>> würde vermutlich ausreichen.
> 
>> Wie finden wir denn Texte und Bilder? Das geht doch über
>> Suchmaschinen ganz gut. Diese sind zwar ihrerseits eher
>> zentralistisch, das hat aber immernoch eine ganz andere Qualität
>> als die Inhalte bei Vimeo zu zentralisieren.
> 
>>> [...] Und Videos sollten UUIDs oder ähnlich große Prüfsummen als
>>> Identifikationsmerkmal benutzen, die für eine Indizierung genutzt
>>> werden können.
> 
>> Schon wieder denke ich an RSS. (und BitTorrent)
> 
>>>> Mögliche Kandidaten für eine solche Lösung wären GNU social
>>>> oder Hubzilla (es gibt bestimmt noch mehr, die ich nicht
>>>> kenne).
> 
>> Klick mal den Downloadbutton da weg und lies was durchdachtes: 
>> https://tools.ietf.org/html/rfc4287
> 
>> -- Paul
> 
> 
>> _______________________________________________ fsfe-de mailing
>> list fsfe-de at fsfeurope.org 
>> https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de
> 
> 
> Florian Snow <floriansnow at member.fsf.org> schreib über Popcorn Time:
>> Popcorn Time klingt wirklich nach einer guten Lösung, vor allem
>> weil Bittorrent viele der Probleme mit Bandbreite und
>> Datenvorhaltung elegant löst.
> 
>> Happy hacking! Florian
> 
> 
> 
> 
> 
> On 29.02.2016 17:17, N. Schwirz wrote:
>> Hallo,
> 
>> in der nachfolgenden Email gehts um eine kürzlich von Richard
>> Stallman gehaltene Rede über Freie Software und Fragen zur
>> Lizenzwahl aber auch um dystopische Überwachungstendenzen.
> 
>> Nun stellt sich mir die Frage, ob es wirklich sinnvoll ist, für
>> Kritik hauptsächlich die Plattform eines Kritisierten zu verwenden.
>> Wäre es nicht besser und nachhaltiger, sie auf eigenen
>> (unabhängigen) Servern zu hosten und dann darauf zu verlinken.
> 
> 
>> Norman
> 
> 
> 
> 
> [1]: https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de
> 


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