Mac, Pakete, (war snappy)

Bernd Wurst bernd at bwurst.org
Fr Jul 8 04:45:08 UTC 2016


Hallo.

Am 07.07.2016 um 19:43 schrieb H. Giese:
> [alte SuSE-Version]

Als Paketmanager dient dort RPM. Das steht schon immer ein bisschen im
Verdacht, nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein und zumindest in
den alten Versionen war die Behandlung von Abhängigkeiten ziemlich mies.
Also ja, das war wirklich ein Problem damals.

Aber das war ja offensichtlich, SuSE wurde damals ja mit
Totschläger-Handbuch ausgeliefert. :) Da sieht man also gleich wo die
Reise hin geht, es wird wohl kompliziert.


> Jetzt habe ich ein Mint-Linux da ist das tatsächlich angenehmer. Allerdings habe ich noch immer so Sachen, dass in der Installationsanleitung kryptische Kommandozeilenbefehle angegeben werden, oder Hinweise, dass man seine Paketquellen erweitern möge (nicht ohne darauf hinzuweisen, dass das eigentlich ganz gefährlich ist). Aber ja - es geht schon leichter. 

Nun, das ist eine Sache die darin begründet ist, dass der moderne Mensch
immer einen Schuldigen sucht wenn was schiefgeht. Und im Ubuntu-Umfeld
steht eine Firma sowie ein Projekt aus Freiwilligen dahinter, die klar
abgrenzen müssen wofür man verantwortlich ist und wofür nicht. Daher
gibt es das Ubuntu-eigene Repository mit den Sachen die typischer Weise
nichts kaputt machen und es gibt die externen Paketquellen die zwar in
den meisten Fällen auch nichts kaputt machen aber wenn, dann soll man
bitte nicht Canonical oder das Ubuntu-Team dafür verantwortlich machen.
Ich kann das nachvollziehen. Und nervige License-Agreements beim
Installieren von Software sind ja ein bekanntes Ärgernis bei
proprietärer Software.


> Was mich so nervt, und das war auch der Grund für mein ursprüngliches Posting, das sind jene - ich nenne es mal Nerddiskussionen - die immer wieder hochkommen und meistens einfach darin enden, dass man sich nicht einigt sondern dass es einen Fork gibt und der geneigte Benutzer mal wieder sehen kann, was denn nun besser für ihn ist. Auch wenn solche Diskussionen im Prinzip nachvollziehbar sind, habe ich doch oft das Gefühl, dass man sich mit einer gewaltigen Hingabe um „Kram“ streitet. Da ist mir manchmal so eine Monokultur einfach lieber. 

Bei freier Software hast du oft keinen "Chef", der sagt wo's langgeht
und wenn du einen hast, dann muss er Leute dazu bringen freiwillig mit
zu ziehen. Die Freiheiten, die nun mal aus Prinzip jedem offen stehen,
begünstigen dann Forks. Und genau dafür ist die GPL erfunden worden.

Es gibt Projekte die sind "too big to fail", da stehen mehrere
Vollzeit-Angestellte dahinter, die können auch mal eine unbequeme
Entscheidung in Ruhe treffen ohne dass gleich ein Fork hinten raus
purzelt. Prominentes aber eher einsames Beispiel ist der Linux-Kernel.

Grundsätzlich erkauft man sich die Freiheit bei Freier Software damit,
dass der Anwender selbst mündig sein muss, d.h. es kann auch mal
notwendig sein, sich intensiv mit einer Software und ihren Alternativen
zu beschäftigen um die für sich beste Lösung zu finden.

Wobei ich auch die Meinung vertrete, die Distributionen sollten sich
mehr spezialisieren. Viele Distributionen buhlen um jeden User, egal was
der dann später damit machen will. So kann das nie gut gehen.

Gruß,
Bernd

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