Snappy

Ferdinand Pöll fphome at live.de
Do Jul 7 09:44:04 UTC 2016


> Der große Vorteil der GNU/Linux-Distributionen war es und ist es
> weiterhin. dass die meisten von Ihnen ein Paketsystem haben. Dies
> erleichtert - gerade für den Neuling und weniger IT-Kundigen - die
> Installation von Software ungemein.
Wobei du dem Anfänger, der für gewöhnlich von Windows kommt, auch erst
einmal beibringen musst, dass er sich Software im Normalfall nicht von
den Websites der Hersteller/Projekte herunterlädt, sondern aus den Repos
der Distribution.
> Daneben haben diese Systeme gravierende technische Vorteile, gerade auch
> in Bezug auf die Sicherheit des Systems. Ein Patch erfolgt durch ein
> Update an einer genau definierten Stelle und nicht in "zig" Versionen
> beispielsweise einer Library, die auf der Platte "verstreut" liegen.
Und die Updates für die verstreuten Libs müssen bei Techniken wie Snappy
von den Maintainern der Pakete kommen, von denen immer einige schlafen
werden.
> Zur Zeit der Einführung dieser Systeme waren andere Vorgehensweisen
> durchaus bekannt. Man hat bewusst ein neues System erarbeitet, um die
> erkannten Nachteile dieser Vorgehensweisen zu meiden.
>
> Die neuen Systeme haben nicht in erster Linie die Usability für den
> Anwender im Blick, sondern sollen die Arbeit für Entwickler und ihre
> Unternehmen erleichtern. 
Andererseits ist es verlockend für Anwender, Software wie unter Windows
ohne Beachtung der Verfügbarkeit von Dependencies in den Repos
installieren zu können. Eine derartige Möglichkeit erfordert aber eine
andere Herangehensweise, wenn man die Sicherheit und Ordnung, die durch
klassische Paketverwaltungen möglich ist, nicht aufgeben will.
> Ob letzteres notwendig und sinnvoll ist,
> erlaube ich mir zu bezweifeln.  Eine Erleichterung für die Entwickler
> erreicht man aber gerade wegen der parallelen Entwicklung mehrerer
> solcher Formate nicht.
>
> Mein Fazit ist daher: ein überflüssiger Rückschritt.
Meiner Ansicht nach sind Strategien wie PPAs aus Sicherheits- und
Ordnungsgesichtspunkten sinnvoller, da hier neue Software (im
Normalfall) gebackportet werden kann und somit auch direkt den Enduser
erreichen, während nicht anwendungsspezifische Libs immernoch zentral im
System aktualisiert werden können. Und wem die Software in bspw. Debian
(Old-) Stable grundsätzlich zu alt ist, der muss eben auf testing oder
unstable wechseln (Debian Sid ist ja nach meiner Erfahrung immernoch
stabiler als Windows).

Gruß
Ferdinand


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