Artikel über Linux in der WAZ

Henry Jensen hjensen at gmx.de
Di Jul 5 14:16:02 UTC 2016


Hallo Bernd,

On Tue, 5 Jul 2016 14:28:17 +0200
Bernd Wurst <bernd at bwurst.org> wrote:

> Unabhängig von der konkreten verwendeten Software und/oder deren Lizenz
> ist aktuelle und supportete Software immer besser als alte, nicht mehr
> unterstützte Versionen einzusetzen.

Auch, wenn die neue Version noch bösartiger ist und den User effektiv
noch mehr schadet als die alte Version? Ich wäre mir nicht sicher, ob
ich das in diesem Fall so unterschreiben würde.

Ich kenne Fälle von alten Maschinen bzw. VMs mit Windows NT und MS-Office
97, die nur dazu dienen, DOC-Dokumente zu lesen. Wenn die keinen
Kontakt zum Internet haben ist das m. E. OK.
 
> Also müssen die Anwender der älteren Windows-Versionen entweder den
> Anbieter wechseln oder auf eine neue Version aktualisieren. Jetzt oder
> später. Jetzt kann man sich das Update kostenfrei reservieren. Für alle,
> die nicht den Anbieter wechseln wollen (und du stimmst mir zu, dass das
> in der Realität halt doch noch die meisten sind), ist das kostenfreie
> Update zu reservieren eine sinnvolle Sache. Ob und wie man es dann
> nutzt, sei eine andere Fragestellung.

Ist es so, dass die reine Reservierung reicht? M. E. muss das Update
auch installiert und aktiviert werden. Der zugehörige Lizenzschlüssel,
der in Abhängigkeit von der verwendeten Hardware generiert wird, wird
dann auf den Microsoft-Servern gespeichert - der Nutzer bekommt diesen
gar nicht mehr zu sehen. Die Lizenz ist dann mit der Hardware fest
verdongelt. Ein Austausch der Hardware bedeutet, man muss eine
neue Lizenz erwerben.


> > Zitat: "Allerdings gibt es [bei GNU/Linux] auch einige empfindliche Nachteile"
> > 
> > Im weiteren Artikel habe ich aber keine solchen "empfindlichen Nachteile"
> > entdecken können, es sei denn, die Nicht-Verfügbarkeit bestimmmter
> > proprietärer Software wird als "empfindlicher Nachteil" gesehen.  
> 
> In der Welt in der ich lebe, ist die allgegenwärtige Kauf- und Freeware
> für Windows der Wechsel-Verhinterungsgrund Nr. 1, parallel zu den
> vorhandenen Dokumenten, die halt mit Microsoft-Proprietär-Dateiformaten
> gespeichert wurden.

Der Grund, der mir zumeist genannt wird ist der, dass die Leute nicht
wieder von Null anfangen wollen. Sie leben seit 10 - 20 Jahren mit Windows
und haben keine Lust alles von Grund auf neu zu lernen. 

Nicht vorhandene Software ist da eher von untergeordneter Bedeutung,
denn bis auf Spezialsoftware gibt es für Linux fast alles. Der Grund
ist also nicht _keine_ Software, sondern _andere_ Software und der
damit verbundene Lernaufwand. Dies kann man den Leuten aber nicht
abnehmen, und so schlimm ist es nun auch wieder nicht.

Mein 71-jähriger Vater ist vor 5 Jahren, ohne dass ich irgendwas damit
zu tun gehabt hätte, selbständig und autodidaktisch  von Windows XP auf
Linux Mint umgestiegen. Das hat mich damals selbst überrascht und mir
gezeigt, wenn man möchte, dann geht es. 

 
Viele Grüße,

Henry




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