Fellowshiptreffen im Juni 2016 in Duesseldorf - Bericht

Dr. Michael Stehmann anwalt at rechtsanwalt-stehmann.de
So Jul 3 10:32:42 UTC 2016


Hallo,

beim Fellowshiptreffen am 29.06.2016 in Düsseldorf waren wieder eine
zweistellige Anzahl von Freunden Freier Software und Interessierten
erschienen. Es begann, wie inzwischen üblich, mit einer
Vorstellungsrunde. Besonders freuten wir uns, auch einen prominenten
Teilnehmer aus Essen begrüßen zu dürfen.

Harald Weidner stellte uns die relativ neue Programmiersprache Go

https://de.wikipedia.org/wiki/Go_%28Programmiersprache%29

vor. Go ist eine vergleichsweise junge Programmiersprache, an deren
Entwicklung aber einige prominente Hacker beteiligt sind. Die
Entwicklung wird maßgeblich von Google getragen, wo in einer
"Compiler-Kaffeepause" die Idee zu dieser Sprache entstand. Die Sprache
ist imperativ und modular, mit Anleihen aus der Objektorientierung und
funktionalen Sprachen. Ein zentrales Element ist die Unterstützung
nebenläufiger/paralleler Programmierung, was angesichts der
"Kinderstube" dieser Sprache nicht verwundern dürfte.

In die Entwicklung flossen Erfahrungen mit zahlreichen Sprachen und
Entwicklungsprojekten ein.

Im Vortrag stellte uns Harald zunächst die Entstehung dieser Sprache
vor. Er legte dar, welche Überlegungen und Defizite bestehender Sprachen
zur Entwicklung dieser neuen Sprache geführt haben und welche
Designentscheidungen getroffen wurden.

Selbstverständlich konnte er uns die Syntax dieser Sprache, die nur 25
Schlüsselwörter kennt, nicht umfassend darlegen. Er wagte jedoch die
Behauptung, dass diese "einfache" Sprache für erfahrene Programmierer in
nur drei Tagen zu erlernen sei. Auch von didaktischem Interesse dürfte
sein, dass die Syntax auf das Lesen, nicht das Schreiben dieser Sprache
optimiert wurde. Grund hierfür ist jedoch, dass in großen Projekten die
Entwickler tatsächlich viel mehr Code lesen als schreiben müssen.

Große Projekte mit vielen Entwicklern waren nämlich die "Zielgruppe" von
Go. Deswegen wurde auch auf die Sicherheit und Skalierbarkeit besonderen
Wert gelegt. Go ist eine Sprache für große, verteilte Umgebungen, deren
Bedeutung zunehmend wächst.

Harald hat freundlicherweise auf seiner Homepage die Folien zum Go-Vortrag

http://www.hweidner.de/docs/Vortrag_Go_FSFE2016/

zur Verfügung gestellt.

Der Vortrag dauerte fast drei Stunden. Dies stellt eine bewundernswerte
Leistung des Vortragen dar. Bewundernswert war aber auch die Leistung
der Zuhörer, die bis zuletzt durch sinnvolle Zwischenfragen zu erkennen
gaben, dass sie dem Vortrag tatsächlich sinnerfassend folgten.

Der Chronist kann nur sagen, "Hut ab" vor dieser Leistung am späten
Abend nach einem sicherlich meist anstrengendem Arbeitstag. Dass Harald
die Teilnehmer so "fesseln" konnte, lag sicherlich auch seinem
sympathischen Engagement für Go.

Wir hoffen alle, dass dies nicht der letzte Vortrag von Harald in
unserer Runde gewesen ist.

Erfreulicherweise konnte Harald uns auch berichten, dass auch in diesem
Jahr in Köln eine Veranstaltung zum Software Freedom Day geplant ist:

http://sfd.koelnerlinuxtreffen.de/2016/home/

Ich habe diese feine Veranstaltung in der Vergangenheit schon oft
empfohlen. Vorträge und Vortragende werden dort noch gesucht.

Das nächste reguläre Treffen findet am 27.07.2016 ab 19:30 Uhr im
Chaosdorf, Hüttenstr. 25, 40215 Düsseldorf,
https://chaosdorf.de/kontakt/ statt.

Der offizielle Teil des Treffens beginnt um 20:00 Uhr. Wer später kommt,
verpasst also etwas.

Wir werden einen GNU-Hacker, Christian Grothoff, zu Gast haben. Sein
Vortrag wird sich voraussichtlich mit GNU-Taler

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_GNU_packages#Internet

befassen.

Gruß
Michael






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