Gesucht: die häufigsten Mißverständnisse zu Freier Software
Florian Snow
floriansnow at member.fsf.org
Mi Feb 24 06:25:25 UTC 2016
Hallo,
Matthias Kirschner <mk at fsfe.org>, Tuesday, 23 February 2016, 08:44:01
CET:
> Die pauschalen Aussage sehe ich auch als Mißverständnis, aber das was
> Du in Klammern geschrieben hat stimmt doch, oder? Z.B. der statische
> Webseitengenerator der FSFE hat keinen integrierten WYSIWYG Editor.
> Oder?
Das in Klammern war etwas kurz. Gemeint war "Programm X hat Feature Y
nicht und deswegen kann ich das Programm/gar keine Freie Software
verwenden." Der zweite Teil hier ist denke ich klar, denn da wird
unnötig verallgemeinert, aber auch sonst würde ich dem widersprechen
wollen, weil es oft fraglich ist, ob man Feature X überhaupt braucht und
selbst wenn, ist die Freiheit vielleicht wichtiger als ein Feature.
> Geht es Dir hier um die primäre Desktop-Betrachtung? (Also z.B. als
> Erwiederung: in der Schule sind mehr Mobiltelefone mit Freier
> Software, als Computer mit unfreien Systemen?)
Bei der Schule ging es mir eigentlich um Desktops bzw. Notebooks, weil
die dort ja häufig im Unterricht verwendet werden bzw. weil man sich
gegen Freie Software sträubt mit der Begründung, das wäre auch für
künftige Arbeitgeber eine unnütze Fähigkeit, weil ja überall nur unfreie
Software eingesetzt würde.
Als Erwiderung hab ich in verschiedene Richtungen gedacht. Erstens
unterstützt Freie Software das Lernen, weil man rausfinden kann wie sie
funktioniert. Dadurch ist man eher in der Lage jedes beliebige andere
Programm zu beherrschen, weil man etwas auf einer abstrakteren Ebene
gelernt hat (wie das in der Schule auch sein sollte). Die andere
Argumentation ist, dass wir am besten in der Schule anfangen, die
Freiheit zu verteidigen, damit wir nicht in dem Teufelskreis bleiben,
dass die Wirtschaft das nutzt, was jeder schon kennt und die Schule das
zeigt, was die Wirtschaft "braucht". Wir müssen das durchbrechen um
unsere Freiheit zu sichern.
Happy hacking!
Florian
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