Vier im Landtag

[RA Stehmann]

Hallo,

am vergangenen Wochenende fand der Nordrhein-Westfalen-Tag 2016 in
Düsseldorf statt. Gefeiert wurde auch, dass Nordrhein-Westfalen 70 Jahre
alt geworden ist, und natürlich zugleich, dass Düsseldorf seit 70 Jahren
Landeshauptstadt ist.

Zu diesem Anlass öffnete sich auch der Landtag dem allgemeinen Publikum
und wurde Teil dieses Events.

Dies nutzten vier Freunde Freier Software (darunter zwei Freundinnen),
um dem Landtag einen Besuch zwecks Lobbying abzustatten.

Wir trafen uns um 12:00 Uhr an einem der bedeutendsten Orte vor dem
Landtag, nämlich in der Raucherecke bei den Fahrradständern, Dieser Ort
kann wohl in seiner kommunikativen Bedeutung nicht überschätzt werden.

Rainer hatte den Landtag schon erkundet und führte die kleine Schar
zunächst in den klimatisierten und damit kühlen Fraktionssaal der
Grünen. Dort konnte man Wünsche für NRW auf Sonnenblumen notieren, die
dann dem Publikum präsentiert wurden. Der Chronist schrieb: "Freie
Software, Offene Daten, OER", worauf die Dame, die ihn hierzu animiert
hatte, meinte, das würde Matthi Bolte, der auch schon bei unserem
Fellowshiptreffen einen Vortrag gehalten hatte [0], freuen, worauf der
Chronist bat, ihn zu grüßen. Dem schloss sich noch ein kurzes Gespräch
mit einer Landtagsabgeordneten dieser Fraktion an, dann ging es weiter.

Bei der SPD besichtigten wir zunächst eindrucksvolle Kunst, dann ging es
weiter zu den Piraten. Diese boten nicht nur Popcorn und alkoholfreie
Cocktails, sondern vor allem auch eine schattige Terrasse direkt am
Rhein. Hier dauerten die Gespräche naturgemäß etwas länger, vor allem
mit dem Landtagsabgeordneten, der auch Fellow ist.

Natürlich vergaßen wir auch nicht, unsere Gratulationen an den neuen
Bundesvorsitzenden dieser Partei auf den Weg zu bringen, der ebenfalls
schon vor der Düsseldorfer Fellowship gesprochen hatte [1].

Der Chronist begab sich dann noch einmal auf die Suche nach weiteren
Gesprächspartnern. Fündig wurde er dann bei der SPD. Dort traf er auf
einen älteren Landtagsabgeordneten, der sich mit Innenpolitik befasst,
was dem Chronisten passend erschien.

Es stellte sich dann heraus, dass dieser auf dem heimischen Rechner
Freie Software einsetzt, nämlich Ubuntu. Er kannte auch Verschlüsselung,
konnte aber noch vom Chronisten dahingehend aufgeklärt werden, dass
GnuPG sozusagen "Made in NRW" ist, weil Werners Unternehmen im nahen
Erkrath sitzt.

Der Chronist rannte mit seinen Anliegen bei diesem Volksvertreter
"offene Türen ein". Es konnte eine große Übereinstimmung in wesentlichen
Punkten festgestellt werden. Dieser brachte den Chronisten dann noch mit
einem Mitarbeiter der Fraktion in Kontakt, mit dem dann auch noch ein
kurzes Gespräch geführt wurde.

Bei CDU und FDP fanden sich leider keine Gesprächspartner, denen wir
unser Anliegen hätten nahebringen können.

Auf dem Rückweg sahen wir noch an einem Stand des ADFC eine uns bekannte
Düsseldorfer Lokalpolitikerin, die wir auch noch kurz grüßten.

Insgesamt war es also eine Mission, mit deren Ergebnissen man durchaus
zufrieden sein konnte. Lobbyarbeit ist halt das Bohren dicker Bretter
und bedarf einer gewissen Geduld und Kontinuität, um nachhaltig zu wirken.

Und die Hin- und Rückfahrt mit den "Oldtimern" der Rheinbahn war dann
auch noch ein besonderes Vergnügen.

Gruß
Michael

[0] http://blogs.fsfe.org/stehmann/?p=1293
[1] http://blogs.fsfe.org/stehmann/?p=1503

-------------- nächster Teil --------------
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