Wieviel Rechenpower zum Surfen? [war: Re: Intel & ME...]

Ferdinand Pöll fphome at live.de
Mi Aug 3 08:58:18 UTC 2016


> Für mich sind immer noch die meisten Websites inklusive Youtube usw.
> auch mit "uralter" Hardware durchaus benutzbar. Allerdings immer
> weniger, wobei oft gerade Diejenigen die schlimmsten Websites
> kreieren, welche eigentlich der ganzen Öffentlichkeit verpflichtet
> wären: z.B Verwaltungen, Universitäten, "Service Public"-Firmen. Das
> liegt wohl daran, dass sie gleichzeitig zu viel Geld (für einen
> kontraproduktiven Web-Relaunch) und zu wenig Ahnung (von wichtigen
> Aspekten des Webdesigns) haben.
>
> Einschneidender als "uralte" Hardware dürften "uralte"
> Netzwerkverbindungen sein. Die meisten Webdesigner vermuten bei ihren
> Endkunden (im Gegensatz zu ihren Auftraggebern) wohl ähnlich schnelle
> Netze wie bei sich selber und merken deshalb gar nicht, wie
> ineffizient sie kodieren, und dass ihre neuen Sites für viele
> unbrauchbar werden.
Dieses Problem haben auch Unternehmen mit intern verwendeter Software.
Insbesondere dann, wenn auf Thin Clients oder mit Remotedesktop (o.ä.)
auf Servern gearbeitet wird, spielt es eine große Rolle, welche
Ressourcen exklusiv dafür abgestellt werden müssen.
Für den durchschnittlichen Anwender (der höchstwahrscheinlich leider
Windows benutzt), kann ein solches Phänomen auch spürbar werden, nämlich
dann, wenn sein Rechner durch das Microsoft-OS künstlich ausgebremst
wird (man könnte bspw. für den Start von HDD optimieren, man lässt es
aber, damit sich die Kunden neue Hardware (z.B. SSD) kaufen müssen, um
arbeiten zu können). Oder schauen wir uns GTA V an: Das Spiel ist in
keiner Weise auf Leistung optimiert: Viele der verwendeten Libs haben in
Spielen eigentlich nichts zu suchen, was dazu führt, dass das Beitreten
zu Sessions (egal ob Singleplayer oder GTA Online) gefühlt ewig dauert.
Auch für das Nutzen moderater Grafikeinstellungen braucht man schon eine
High-End-Grafikkarte. Und auch CPU-technisch ist das Spiel mit 4
SMT-Kernen auf 4 GHz in einem modernen Prozessor (z.B. Intel Ivy Bridge
E) nicht wirklich zufrieden.

> Dabei geht es selten um "Notwendigkeiten" oder Optionen mit Mehrwert,
> sondern um Gedankenlosigkeit oder Prioritäten, welche sich nur an
> Mehrheiten, aber nicht Minderheiten orientieren.
Hierzu fallen mir Animationen in Software (und nicht nur Websites) ein,
die bei Remotedesktopverbindungen die benötigte Bandbreite sehr schnell
wachsen lassen. Die Mehrheit der Nutzer (Privatmenschen) möchte
möglichst modernes Design und ebendiese Animationen. Für den erwähnten
Einsatzzweck über Netzwerke sind sie hinderlich.

> Viele moderne Websites versuchen weder das eine noch andere und sind
> z.B. ohne moderne Javascript-Dialekte nicht benutzbar.
Hier ist aber nicht nur JavaScript das Problem, sondern auch bspw. Adobe
Flash (siehe mediathek.zdf.de <http://mediathek.zdf.de> : Man kann die
Seite zwar auch ohne benutzen, aber nicht im vorgesehenen Funktionsumfang).

Gruß

Ferdinand




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