Auf was kommt es an? War:: Intel & ME, and why we should get rid of ME
Wolfgang Romey (woro)
woro at wolfgangromey.de
Di Aug 2 12:10:20 UTC 2016
Am Dienstag, 2. August 2016, 10:35:01 schrieb Marcus Moeller:
> > Oder müssen wir letztendlich eine parallele Infrastruktur aufbauen, mit
> > eigenen Rechnern und einem eigenen Netz? Welche Zukunftschancen hätte
> > dies?
> > Das ist auch eine Diskussion, die ich gerne führen würde.
Das halte ich auch für nötig. Wobei für mich die Zukunftschancen meist reine
Spekulation sind. Ich bin seinerzeit bei Wikipedia eingestiegen, als die
gerade mal 3.000 Einträge hatten und hätte nie gedacht, daß das so Fahrt
aufnehmen würde. Bei denen kann man aber auch studieren, welche Verwerfungen
Größe mit sich bringen kann. Ich hoffe immer darauf, daß ein Projekt die
kritische Masse der Mitwirkenden überschreitet und selbst tragend wird. Das
ist z.B. auch die Hoffnung beim Mülheimer Projekt: So lange und ausdauernd
arbeiten, daß irgendwann genug Leute da sind, so daß das Projekt sich selbst
trägt.
>
> Mein Ansatz wäre eher die vorhandenen Strukturen zu verbessern.
> Tendenzen dazu gibt es viele, und auch Möglichkeiten. Google ist zum
> Beispiel einer der Hauptsponsoren von OpenPower. Und selbst Apple und
> Microsoft engagieren sich mittlerweile im Bereich Freier Software.
>
Das sehe ich kritischer: Firmen wie Google. Microsoft und Apple fördern Freie
Software nicht, weil sie an der Selbstbestimmung und Freiheit der Leute
interessiert sind, sondern weil das ihrem _gegenwärtigen_ Geschäftsinteresse
entspricht, was ja nichts Verwerfliches ist. Ändert sich das, wird auch die
Förderung aufhören. Ein Beispiel für solche Förderung ist ja z.B. der Google
Summer of Code. Man sollte sich nie zu abhängig von diesen Unternehmen machen,
sonst steht man auf einmal ohne ausreichende Mittel da. Die Nutzung der Mittel
dieser Firmen sollte immer oberhalb der für das Projekt mindestens notwendigen
Mittel liegen.
Daß es den Unternehmen nicht um den Aspekt Freiheit bei Freier Software geht,
kann man leicht erkennen, wenn man sich das vollständige Geschäftsgebaren der
Unternehmen anschaut: Ausforschung der Nutzer, Vendor Lock In, Privatisierung
öffentlicher Daten, Zensur, Rechtsstreitigkeiten, Produktion von Hardware unter
unmenschlichen Bedingungen, Steuer-"vermeidung". Wenn die Unternehmen die
angemessen Steuern zahlen würden, wäre vielleicht auch genug Geld da, Freie
Projekte öffentlich zu fördern. Das stünde einer Demokratie gut an. Wenn man
sich z.B. das vorgeblich wohltätige Gebaren von Herrn Gates anschaut, kann man
auch z.B. im medizinischen Bereich sehen, daß da Interessen verfolgt werden,
die zu mindestens nicht meine sind.
> Kleine Alternativprojekte sind durchaus auch wichtig, können
> letztendlich aber wohl nur einen Impuls geben und zum Nachdenken
> anregen. Alternativ können sie konkrete Nischenmärkte füllen, wie es
> zum Beispiel bei Novena oder Pyra der Fall ist.
>
Ja. Wichtig sind insbesondere auch Projekte, bei denen es gelingt, auf der
Basis Freier Software Unternehmen erfolgreich zu betreiben. Ich habe da z.B.
einen Bericht von posteo gelesen (link kann ich raussuchen), aus dem sich
ergab, daß die ziemlich vorbildlich sind; auch weil sie Eigenentwicklungen an
die Community zurück geben.
Wolfgang
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