Auf was kommt es an? War:: Intel & ME, and why we should get rid of ME

Henry Jensen hjensen at gmx.de
Mo Aug 1 13:54:19 UTC 2016


Hallo,


On Mon, Aug 01, 2016 at 02:47:18PM +0200, RA Stehmann wrote:
> ich habe das Gefühl, dass die ganze Diskussion in die falsche Richtung
> läuft.
> 
> Bei Freier Software sagen wir, dass die Verwendung und Unterstützung
> derselben keine technische oder finanzielle Frage sei, sondern eine
> ethische.

Wird die technische Frage - dazu gehören auch die Fragen nach
Benutzerfreundlichkeit und "Usability" wirklich vollkommen ausgeblendet? 
Ich glaube nicht. Sonst gäbe es wohl kaum z.B. die High Priority 
Projekte der FSF[0]. Dann könnte man auch sagen, nutze eine Textkonsole - 
damit kannst Du Mails lesen und schreiben und Textseiten ansurfen. Da
reicht dann auch 15 Jahe alte Software und Hardware. 

Was die finanzielle Frage angeht stimme ich zu, allerings auch mit der
Einschränkung, dass Freiheit bezahlbar sein muss - sonst nutzt sie den
meisten auch wenig.

> Dies muss doch bei Freier Hardware genauso gelten.
> 
> Daher ist es doch nicht besonders sinnvoll, hier über die Performance
> oder dergleichen derselben zu diskutieren.
> 
> Es geht doch in erster Linie um die Freiheit. Liegt die Kontrolle
> weitestmöglich beim Nutzer? Und vielleicht in zweiter Linie noch um
> Nachhaltigkeit.

Es geht auch um die praktische Einsatzfähigkeit. Was nutzen mir freie
Software und Hardware, wenn ich sie in der Praxis nicht einsetzen kann?
Wenn ich freie Software und Hardware habe, welche in der Praxis nicht
zu gebrauchen sind bleibt leider nur die theoretische Möglichkeit der
Freiheit übrig. Dann sind wir auch schnell bei der Diskussion, ob wir
überhaupt Computer und Internet brauchen.

Ich sage nicht, dass freie Software/Hardware jedem Trend hinterher rennen
muss. Aber sie sollte technisch unter den Bedingungen der realen Welt
und der Praxis einsetzbar sein. Sonst kommen nur Projekte heraus, die
bestenfalls einen akademischen Wert haben.

Ich finde, daher sollten wir auch die Aspekte der Realisiserung der
Freiheit diskutieren, denn allein die theoretische Möglichkeit ist zu
wenig.

Ich habe aber auch den Aspekt der Freiheit angeschnitten und gesagt, dass
der A20 SoC eben nicht frei ist und dies  seitens des EOMA68
Projekts nur dadurch kaschiert wird, dass die unfreien Bestandteile nicht
genutzt werden. Die FSF stuft das System als System als "with serious flaws"
ein[1]. Abgesehen davon, dass es derzeit kein SoC System gibt, welches
keine oder nur geringe Fehler hat.

Viele Grüße,

Henry


[0] http://www.fsf.org/campaigns/priority-projects/
[1] https://www.fsf.org/resources/hw/single-board-computers



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