Re: Die vier Freiheiten - Für die Mehrheit der Nutzer bedeutungslos?

WoRo woro at wolfgangromey.de
So Nov 8 10:34:39 UTC 2015


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Am 07.11.2015 um 21:15 schrieb Bernd Wurst:
> Hallo.
> 
> Am 07.11.2015 um 17:52 schrieb WoRo:
>> Wie argumentieren wir also für Freie Software, wenn der normale 
>> Nutzer uns fragt? Können wir auch so argumentieren, daß er es 
>> versteht?
> 
> Der "einfache" Nutzer, der als Privatperson sein Gerät nutzt, wird 
> vermutlich niemals wegen einer der vier Freiheiten speziell Freie 
> Software nutzen, egal auf welchem Gerät. Dazu ist "Freeware" für 
> ihn doch meistens gut genug. Die Gründe für freie Software sind 
> doch auf allen Plattformen, ob mobil oder stationär, gleichartig.

Sehe ich auch so. Wie bei Überwachung oder dem hemmungslosen Sammeln
von Daten erlebt der "einfache" Nutzer die damit verbundenen Nachteile
nur im Ausnahmefall. Er bewegt sich zudem in einem Umfeld, wo man
Software "auch so" bekommen kann. Ein Rechner, auf dem alle Software
legal ist, ist meinem Eindruck nach nur für eine Minderheit wichtig.

> 
> Aber schon bei einem einfachen Handwerker hatte ich neulich ein 
> interessantes Gespräch, bei dem klar war, dass seine (proprietäre) 
> Fach-Software z.B. unter Windows 7 und neuer nicht mehr läuft (in 
> der alten Version), er aber wegen einer anderen Software seinen 
> Rechner aktualisieren musste und er nun gezwungen ist, eine neue 
> Version der Fachsoftware zu kaufen, damit das alles wieder
> zusammen spielt. Das Speicherformat ist natürlich ebenso
> proprietär, so dass er keine Chance hat ohne immensen Datenverlust
> auf eine andere Softwarelösung umzusteigen. Dieser Vendor-Lock-In
> ist den meisten Leuten einfach zu vermitteln, die ihren Rechner für
> betriebliche Zwecke einsetzen.
> 
Das ist so ein Fall, bei dem man ansetzen kann. Wenn man den Menschen
dazu brächte, Freie Software überall dort einzusetzen, wo es möglich
ist, wäre schon Einiges gewonnen. Der Vendor-Lock-In wird in diesem
Fall vielleicht noch dadurch verstärkt, daß die Fachsoftware nur mit
M$ Office zusammen arbeitet.
Ohne einen starken Anlaß wird man den "einfachen Nutzer nur schwer
erreichen.

> Auf Mobilgeräten ist es ähnlich, meistens geht es da um die 
> "Cloud". Viele Programme speichern irgendwelche Daten in 
> irgendeinem Rechenzentrum und der Nutzer hat keine Chance, darüber 
> überhaupt den Überblick zu behalten. Und wo er die Daten wieder 
> beziehen kann, bleibt alleine dem Software-Hersteller überlassen. 
> Auch da ist Freie Software in aller Regel deutlich konservativer 
> und im Zweifel eben auch nachprüfbar, was wo und in welchem Format 
> gespeichert wird.
> 
> 

> Gruß, Bernd
> 
Gruß

Wolfgang
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