Freie Software Support an Schulen (was: Interesse an Fellowshiptreffen in Sachsen-Anhalt?)

Guido Arnold guido at fsfe.org
Mo Mai 18 21:59:18 UTC 2015


Hallo Malte,

On Fri, May 08, 2015 at 08:22:22PM +0200, maltegraebner at posteo.de wrote:

> kurzer Umriss zu mir : (Noch) als Sys Admin im schulischen Umfeld für ca. 35
> Schulen jeglicher Formen zuständig. Daher möchte ich ohne M§ zu verteidigen
> zu ein paar Punkten Stellung nehmen, zumindest was NRW betrifft.

Vielen Dank für Deine Einblicke aus erster Hand!

> - Interne Gruppen setzen zur Kostenreduktion meist auf FOSS. Das ist spitze
> ! Jedoch fehlen hier oft die entsprechenden Kompetenzen die Software und
> System entsprechend zu warten. Das geht bereits mit einer ordentlichen
> Netztrennung für den schulischen und den Verwaltungsbereich los. Dies ist

So grundlegende Dinge wie Netztrennung könnten doch sicher mit einem
kurzen Leitfaden vom Kultusministerium bekannt gemacht werden, oder?
Meinst Du es macht Sinn so etwas zu empfehlen, damit diese engagierten
Leute nicht in die falsche Ecke geschoben werden können? Klingt
jedenfalls für mich so nach "oh, haben wir gar nicht gewusst, dass es
dafür ne Vorschrift gibt".

> zum Glück nicht überall so, jedoch scheitert es bei diesen gut
> Funktionierenden Ausnahmen dann oft daran, dass der zuständige Lehrer oder
> Elternteil oder Schüler die Schule verlässt ö.ä. .

Ja, das ist ein großes Problem. Vielleicht sollte der oben genannte
"Leitfaden" auch beinhalten immer gleich nachfolgende Administratoren
anzulernen. 

Im Grunde wäre mir sowieso am liebsten, wenn das "Klemptnern" von
professionellen Firmen (oder Verwaltungsangestellten) übernommen
würde. Ich habe mal gehört, dass Lehrer, die sich bereit erklären
"IT-Fuzzi" an der Schule zu werden, dafür _eine_ Wochenstunde
zuerkannt bekommen (weiß jetzt leider nicht mehr welches Bundesland). 

> - Wenn externe Dienstleister beauftragt werden, so sind diese in 99 % der
> Fälle auschließlich bereit Windows System zu warten und einzurichten.

Das heißt, wenn die Schule auf FS besteht, lehnen die Firmen den
Auftrag schlicht ab oder machen die eher ein unbezahlbares Angebot?

Ich kann mich an einen Vortrag von Kurt Gramlich über das Skolelinux
Pilotprojekt in RLP [0] erinnern, dass die dort auch Probleme hatten
Supportfirmen zu bekommen.

Ich habe das immer für ein Henne-Ei-Problem gehalten, aber je nachdem
wie Deine Antwort auf die letzte Frage ausfällt kann es auch
mehrschichtiger sein.

Würde es hier helfen einen Katalog an Firmen zu haben, die FS-Support
für Schulen anbieten? 

Einen solchen Katalog zu erstellen und zu pflegen halte ich für die
FSFE für zu aufwändig und auch aus mehreren Blickwinkeln
problematisch. Das wäre vielleicht eher ein Fall für die OSBA
Bildungs-Arbeitsgruppe [1].

Eine inoffizielle Liste im Fellowship-Wiki [2] kann nebenher dagegen
aber auch nicht schaden. 

Wer Firmen kennt, die FS Support für Schulen anbieten kann gerne hier
antworten oder sich direkt an mich wenden - oder natürlich direkt im
Wiki loslegen.

> Zumindest was den tertiären Client Sektor betrifft. Server seitig besteht
> auch hier die eine oder andere Ausnahme. Daraus resulitierend würden enorme
> Kosten anfallen um die IT erstmalig umzustellen ( siehe München ) . Was die
> Langzeitkosten betrifft gibt es verschiedenste Betrachtungsweisen. Jedoch
> denke ich das eine Windows Sysintegrator Klitsche die Linux betreut und
> einrichtet wesentlich höhere Kosten verursacht als eine "einfache" Windows
> Umgebung, die der Dienstleister bereits kennt.

Wenn immer nur auf die kurzfristig höheren Kosten geschaut wird,
kommen wir aus der Nummer nicht raus.

Nochmal Danke und Gruß

Guido


[0] http://blogs.fsfe.org/guido/2012/11/skolelinux-pilot-in-rhineland-palatinate-lessons-learned/
[1] http://www.osb-alliance.de/working-groups/wg-education/
[2] https://wiki.fsfe.org/Education/FS_usage_Link_collection




-- 
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