Antwort auf die Schlüsselfalle
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hier at wolfgangromey.de
Fr Mär 13 18:26:23 UTC 2015
Ich glaube nicht, daß der zu geringe Einsatz von Verschlüsselung an der
schlechten Bedienbarkeit der verwendeten Software liegt. Mit der Anleitung der
FSF sollte jeder halbwegs erfahrene Nutzer in der Lage sein, die entsprechende
Software zu installieren und zu nutzen. Wenn ich mich so umschaue, wo wie mit
Software beruflich oder privat verwendet wird, bin ich da optimistisch.
Selbstverständlich sollte die Handhabung der Verschlüsselungssoftware noch
verbessert werden, daß gilt aber für fast jede Software.
Die wesentlichen Gründe liegen für mich also woanders.:
1.) Bei den allermeisten Leute, wenn sie denn überhaupt die Snowden-
Enthüllungen wahrgenommen haben, haben keinerlei Handlungsbedarf für sich
entdeckt. Wieso sollten die Nutzer von google, facebook und co. ausgerechnet
ihre E-Mail verschlüsseln wollen.
2.) Die wenigen, die Handlungsbedarf sehen, kennen niemand, der auch
verschlüsselt und mit dem sie verschlüsselt kommunizieren könnten.
3.) Dementsprechend haben sie auch niemand, den sie um Hilfe fragen könnten.
4.) Die Nutzer, die ihre proprietäre Standarsoftware auf unter ihrem
proprietären Betriebssystem verwenden, verwenden Software, die ihnen den
Einstieg in Verschlüsselung (gezielt) schwer macht. Sie müssten z.B. erst mal
z.B. auf Thunderbird umsteigen, ihre Kontakte migrieren usw.; und dann haben
sie noch immer keine Verschlüsselung auf ihrem Smartphone oder Tablet.
Das sind für mich die wesentlichen Hürden. Die entscheidende Hürde ist aber:
Warum sollte das kritische Bewußtsein bei der Nutzung von Digitaltechnik höher
ausgeprägt sein als in anderen gesellschaftlichen Bereichen?
Bei der Ernährung z.B. sieht es doch auch nicht besser aus.
Wolfgang
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