Freie Software aus ethischen und politischen Gründen - Text gesucht

Bernhard Reiter reiter at fsfeurope.org
Mi Jul 16 08:15:02 UTC 2014


Moin,

Am Samstag, 12. Juli 2014 19:41:28 schrieb Henry Jensen:
> ich suche gute Texte darüber - vielleicht sogar deutschsprachige -
> warum die Entscheidung für oder gegen freie Software eine ethische und
> politische Entscheidung ist, und keine technische.

es gibt gute Texte von Richard Stallmann, einige sogar übersetzt.

Z.B. https://www.gnu.org/philosophy/right-to-read.de.html

Dann natürlich das Standardwerk der Nullerjahre im Deutschsprachigen Raum:
http://freie-software.bpb.de/

Und Du findest Einiges in der deutsprachigen Ausgabe der Le Monde diplomatic
z.B. 
# "Freie Software für alle", Le Monde diplomatique Nr. 5433 vom 16.1.1998, 
Seite 19, 326 Zeilen, Dokumentation, BERNARD LANG
# "Die Demokratisierung des Wissens", Le Monde diplomatique Nr. 7232 vom 
12.12.2003, Seite 23, 353 Zeilen, Dokumentation, ARMAND MATTELART

Einfach auf http://www.monde-diplomatique.de/pm/.searchMask danach suchen.

In den Texten von Lawrence Lessig findest Du auch sicher was dazu.
Ich würde in "Code" anfangen zu suchen.

> Hintergrund: Es kommt immer wieder das Argument, dass eine
> "Nerd-Tooldiskussion" nicht gewollt sei und allein das Kriterium der
> Nutzbarkeit zähle. 

Die Nutzbarkeit ist nachgewiesenermaßen bei Freier Software besser
(wenn das Preis/Leistungsverhältniss und eine mittelfristige Betrachung 
zählt). Das mag nicht für ein einzeln betrachtetes Produkt zu einem 
kurzfristigen Zeitpunkt gelten, aber im Durchschnitt ist FS innovativer
und nutzerfreundlicher.

> Damit wird unterstellt, dass man GNU/Linux lediglich 
> aus Nerd-Sicht befürworte, weil es so geil sei, dass man alles auf
> Konsole machen könnte, oder weil man die Software auf Source-Ebene
> "hacken" könnte, oder ähnliches.

Das sind teilweise die Gründe, warum Freie Software eben ein besseres 
Nutzungserlebnis (bei gleichen Kosten) bietet. Leichter zu analysieren,
leichter auf die Bedürfnisse anzupassen, jeweils durch die 
Dienstleistungsanbieter, also nicht durch den Nutzer. Android macht das doch 
weit und breit vor.

> Das Argument, dass dies nicht so ist und aus ethischen Gründen freie
> Software bevorzugt werden sollte, wird oft nicht verstanden.
>
> Da fehlt mir oft etwas konkretes zur Untermauerung. Das Verweigern der
> vier Freiheiten ist in der praktischen Diskussion oft zu abstrakt.

Da habe ich oft den Vergleich zum Lesen und Schreiben gezogen, weil der
meist in der Schule durchdacht wurde. Natürlich werden wir nicht alle 
Journalisten, aber auf die eine Schreiberin im Dorf angewiesen zu sein,
ist mittelfristig eine schlechte Idee.

Siehe auch meinen alten Artikel:
http://intevation.de/~bernhard/publications/200408-hmd/200408-wandel_der_it_20j_fs.html



Gruß,
Bernhard

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