FLOSS PDF-Editor

Robert Kehl rk23 at fsfe.org
Di Jan 28 23:19:38 UTC 2014


Am 28.01.2014 07:31, schrieb Bernd Wurst:
> Man kann ja bisher in den freien PDF-Readern schon Text selektieren, oft
> auch über mehrere Zeilen. Es ist also schon ein Teil der Arbeit getan.
> Und daher denke ich schon dass auch ein Edit-Feature kommt. Aber ich
> verstehe, dass das wenig Zielgruppe hat.

Ich glaube, es gibt schon eine Zielgruppe, die aber auf FLOSS-Ebene
nicht bedient wird. Schließlich gibt es durchaus PDF-Editoren abseits
des Marktführers auf dem anderen Betriebsystem, wobei ich, wie erwähnt,
über deren Qualität nicht informiert bin. Insb. in der Nachbearbeitung
schneller Druckerzeugnisse (!= Bücher) ist es oft einfacher, Acrobat zu
benutzen, um den fehlenden Punkt zu setzen, den fehlerhaften Absatz zu
korrigieren, als das ganze Ding noch mal neu aus InDesign rendern zu lassen.

Und genau da setze ich an: Lass' ruhig den Design-Profi was erstellen,
und korrigiere seine Grammatick (sic) hinterher. Sind oft nur wenig
Korrekturen, aber einmal mit Fehlern abgenommen, ist auch alles durch
und nicht mehr änderbar. Schlimmer noch: Die Abgabe ist vereinbart in
PDF und der Fehler in den eigenen Lieferungen, die korrekt gesetzt
wurden, aber grammatikalisch oder orthografisch ist das Ergebnis ebenso
unhaltbar wie die Quellen. Da will ich eingreifen können.

Kann ich aber nicht, wenn ich nicht Acrobat oder InDesign besitze,
letzteres auch noch pro Jahr bezahle. Für das, was Acrobat kann, schon
irre viel, für das was ich mit InDesign wollte, viel zu viel.

Fazit: Die Zielgruppe ist da, weiß aber nicht, dass Adobe sie im
VendorLockIn der Designer hält.

Michael K. schreibt, dass man in LO/OO-Writer designen sollte. Gut,
suchen wir uns einen neuen Designer. Nicht, weil LO/OO so schlecht wäre,
sondern weil der, den wir haben damit einfach nicht arbeitet. Nicht nur
sind schlechte Leute gut zu finden, sondern auch gute Leute schlecht zu
bekommen.

Silvan stösst in ein ähnliches Horn: "Die freien Quellen des Dokumentes
[seien] mithilfe Freier Software zu verändern und ein neues PDF zu
bauen" - das will ich, aber dann verliere ich den Designer. Und ich
will's nicht designen - bzw. die Rezipienten werden das nicht wollen :-)

Ergo - ein FLOSS-PDF-Editor muss her, der in einem PDF atomare bis
molekuläre Änderungen erlaubt, ohne das Gesamtbild zu verändern.

Wunsch. Demand. Must. Decide...

Mit fröhlichem Gruß

Robert Kehl




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