Freie SW für Pflegekammer

Guido Arnold guido at fsfe.org
Fr Dez 26 01:11:04 UTC 2014


Hallo Christian,

On Thu, Dec 18, 2014 at 07:19:19PM +0100, c.buhtz at posteo.jp wrote:
> 
> In Deutschland sind derzeit sog. Pflegekammern (ähnlich einer Ärzte-
> oder Anwaltskammer für die diversen Pflegeberufe) in Planung bzw.
> Aufbau. Hier muss juristisch bedingt für jedes Bundesland eine eigenen
> aufgebaut werden.
> 
> Da hier bisher keine festgefahrenen Strukturen bestehen, wäre dies doch
> der perfekte Zeitpunkt, um die Verwendung freier Software und offener
> Dokumentenstandards für diese Kammern festschreiben zu lassen.

Das stimmt.

> In der Pflegebranche ist bezüglich IT aber nicht viel Sachverstand
> vorhanden. Insbesondere die politisch und akademisch aktiven
> Pflegeleute sind eher 50+ mit dem dazugehörigen geringen Einblick in
> die Thematik. Es ist also extrem intensive Propaganda notwendig, um
> hier Zustimmung generieren zu können.

Das unterscheidet die Pflegebranche nicht viel von den meisten anderen
Branchen. :/

> Nun war meine Überlegung, eine Art offenen Brief zu formulieren, welcher
> die besonderen Risiken und Verantwortungen dieser Datenspeicherung mit
> sich bringt, die diversen Vorteile von Freier Software usw. mit
> anpreist usw.
> Evtl. kann ich sogar noch eine handvoll Mitunterzeichner gewinnen.

Klingt gut.

> 1.
> Grundsätzlich würde mich interessieren, was Ihr von der Idee und dem
> Ansatz haltet.

Finde ich gut. Zu verlieren gibt es ja erst mal nichts und als
Investition besteht für den Moment nur das Schreiben des Briefes und
die PR dafür (u.U. mehr Arbeit als das Schreiben). 

Es kann aber auch sein, dass ein nicht-öffentliches Schreiben
effektiver ist.  Kennst Du die entsprechenden Personen, die diese
Entscheidungen zu fällen haben? 

Wenn man diese Stellen auf die Problematik und die Chancen hinweist
und gleichzeitig die FSFE als Ansprechpartner anbietet, gibt man den
Verantwortlichen Menschen die Gelegenheit sich mit unserer Hilfe zu
informieren ohne sie mit einer PR-Lawine zu "attakieren" und in
Zugzwang zu bringen. 

Sollte keine Resonanz kommen, steht der Weg des offenen Briefes immer
noch offen. 


> 2.
> Freie Software & Co ist für mich so selbstverständlich wie das Atmen.
> Daher fällt es mir immer schwer, in Worte zu fassen, warum wir das
> überhaupt benötigen. ;) Gibt es eine Art Argumentationsleitfaden hierzu?

Klar. :)

Es kommt hier aber wie immer auf den Empfänger an. Matthias hat einen
sehr schönen Text dazu geschrieben wie FS im Bezug zur Demokratie:
https://fsfe.org/freesoftware/society/democracy

Georg hat einen Artikel darüber geschrieben was Freie Software Firmen
ausmacht:
http://blogs.fsfe.org/greve/?p=260

Es gibt da sicher noch mehr, aber das ist was mir auf Anhieb
eingefallen ist.


> Natürlich ist mir bewusst, dass es mit einem simplen Brief nicht getan
> ist. Das wäre nur der Anfang und würde viel Überzeugungsarbeit etc. nach
> sich ziehen. Genau deshalb bin ich mir auch noch nicht sicher, ob ich
> das stemmen möchte.

Kennst Du denn irgendwelche Mitstreiter in der Branche? Sind hier
welche zugegen?

Grüße und ruhige Tage!

Guido

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