Open Source Firmeninkubator?

Bernhard Fastenrath Bernhard.Fastenrath.2 at arcor.de
Di Okt 22 08:47:06 UTC 2013


Um das allgemeine Problem mit Firmen wie HRS.com² zu adressieren habe 
ich außerdem
diesen ESP Draft geschrieben 
(http://www.ietf.org/id/draft-fastenrath-ethics-search-protocol-00.txt).

Der ESP Draft würde sich auch eignen um so etwas wie Google zu gründen, 
finde ich.

²) Ich habe gerade folgende Email dazu an Medion verschickt:

Angebot der Firma HRS auf Medion Lifetabs.eml


Sehr geehrte Damen und Herren,

es war mir leider nicht möglich den Corporate Social Responsibility 
Kontakt der **MEDION AG* *zu bestimmen (wird sind im 21. Jahrhundert), 
daher wende ich mich ersatzweise an "unternehmen at medion.com". Ihre Firma 
bietet in Aldi Märkten auf Medion Lifetabs das Angebot der Firma HRS an.

Zu Ihrer Information schicke ich Ihnen den folgenden Leserbrief, den ich 
auch der Stiftung Warentest, der Verbraucherschutzzentrale NRW (Rubrik 
"Beschwerden über Anbieter -> Hinweise auf unseriöse 
Geschäftspraktiken") und der Wettbewerbszentrale geschickt habe. Die 
Firma HRS.de nutzt in ihrer Hotelliste für Köln einen "Smiley", der das 
Hotel als "besonders hervorzuhebendes Hotel in seiner Kategorie" 
markieren soll. Dieser Smiley ist aber sehr selten und in Köln wird er 
nur verwendet um das Hotel "Savoy" zu markieren, dass auch der Familie 
Ragge gehört. Laut dem Artikel "LG Berlin: „Gekauftes“ Ranking auf 
Hotelbuchungsportal untersagt" 
<http://www.kostenlose-urteile.de/LG-Berlin_16-O-41811_LG-Berlin-Gekauftes-Ranking-auf-Hotelbuchungsportal-untersagt.news12233.htm?sk=10289efbbacdfb0b56d7aab54ef05785> 
hat das Landgericht Berlin diese Praxis mit dem Urteil25.08.2011 - 
16 O 418/11 - für rechtswidrig erklärt. Die Dienste der Firmen Pegasus 
Solutions und OANDA.com wurden auch ohne ausreichende Lizensierung 
kommerziell mit Software genutzt, die ich selbst entwickelt habe. Ich 
hätte vermutlich zu der Spezifikation von Pegasus Solutions noch nicht 
einmal Zugang haben dürfen, da ich zu der Zeit mit HRS.com keinerlei 
Vertrag hatte (vertragsbrüchig ist also die Firma HRS).

Um das allgemeine Problem mit Firmen wie HRS.com zu adressieren habe ich 
den ESP Draft geschrieben 
(http://www.ietf.org/id/draft-fastenrath-ethics-search-protocol-00.txt).

Mit freundlichen Grüßen,
Bernhard Fastenrath_*
*_
(Leserbrief an Stiftung Warentest)
Subject:
Angebot der Firma HRS auf Medion Lifetabs
From:
Bernhard Fastenrath <bernhard.fastenrath at fsfe.org>
Date:
20.10.2013 16:08

To:
unternehmen at medion.com

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    die Stiftung Warentest ist nicht der TÜV, aber Sie betreiben selbst eine Webseite. In Ihrem Testbericht"https://www.test.de/themen/freizeit-reise/test/Reisebuchung-im-Internet-Klick-und-weg-1051636-2051636/"  haben Sie Webseiten Betreiber getestet und sogar gefragt, ob diese ihre Seiten verändert hätten, wie Sie im Bericht erwähnen. Was Sie nicht gefragt haben ist wie das System hinter der Webseite aussieht und welche Standards man hat. Ich habe bei der Firma HRS 2002 als EDV Berater gearbeitet und kann Ihnen verraten, dass die Firma keinen Datenschutzbeauftragten hatte (der Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit Nordrhein-Westfalen wurde informiert),
    die EDV Standards völlig lächerlich waren (bis zum Verlust von Datenbankeinträgen mit Buchungsdaten), die Informationssicherheit völlig lächerlich war (kein Zugriffsschutz außer dem Login am Arbeitsplatz aber Zugriff auf vollständige Kreditkartendaten) und meine Maßnahmen zum Schutz der Kreditkartendaten wurden sogar auf Anweisung der Geschäftsleitung rückgängig gemacht.
    Was Sie wohl nicht erfahren hätten ist, dass die Firma HRS sich die Datenbank der Firma Pegasus Solutions vertragswidrig kopiert hat (die man pro Quartal für einige tausend Euro auf CD hätte abonnieren können). Statt dessen (und gegen meinen Vorschlag die Daten zu abonnieren) wurden die Daten von Pegasus Solutions über das Netz ausgelesen. Die Firma HRS hat außerdem eine sehr geringe unternehmerische Gesellschaftsverantwortung (CSR), zahlt geringe Löhne, ist beim Arbeitsgericht gut bekannt und sorgt für schlechtes Arbeitsklima und Arbeitsbedingungen.
    Siehe z.B.
    *http://www.kununu.com/de/nrw/koeln/gt/hrs-hotel-reservation-service-robert-ragge,
    *http://www.meinchef.de/unternehmen/koeln/7262-hotel-reservation-service-gmbh.html
    oder
    *http://www.kelzen.com/de/jobs_review/Hotel_Reservation_Service_7167/

    Der Familie Ragge gehört außerdem noch das Savoy Hotel Köln, das prompt bei HRS mit einem "Smiley" für ein "besonders hervorzuhebendes Hotel in seiner Kategorie" erscheint. Eine Bewertung, die sehr selten und möglicherweise käuflich ist, oder anderen Geschäftsinteressen dient.

    Der Bericht wurde, wie Sie schreiben, außerdem von der Europäischen Kommission gefördert. Dazu würde ich gerne noch folgendes Zitat anbringen:

        "Die Mitgliedstaaten und die Kommission haben zur Ausarbeitung
        von Verhaltenskodizes zu ermutigen. Dies beeinträchtigt nicht
        die Freiwilligkeit dieser Kodizes und die Möglichkeit der
        Beteiligten, sich nach freiem Ermessen einem solchen Kodex zu
        unterwerfen."

        —Richtlinie 2000/31/EG des Europäischen Parlaments und des Rates

    Für Reiseanbieter gäbe es da:
    *http://hotrec.eu/files/view/1510-d-1010-283-ml_-_hotrec_working_paper_benchmarks_of_fair_practises_for_otas.pdf  und
    *http://www.v-i-r.de/vir-verband-verhaltenskodex.htm

    Vielleicht können Sie das ja in Zukunft auch noch testen.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Bernhard Fastenrath


Bernhard Fastenrath wrote:
>
> Ich hätte z.B. Interesse eine Softwarefirma aufzubauen, die aus ein 
> paar Open Source
> Programmen etwas rundere Produkte macht, die dann aber nicht in 
> höchster Vollendung
> verschenkt werden, sondern ganz normal verkauft werden.
>
> Der source code kann dann immer noch offen sein, aber man bekommt halt 
> nicht das
> fertige Produkte mit Handbuch serviert, bloss weil man make eingegeben 
> hat.
> Die Distributionslizenz (oder compilation license 
> <http://projects.opensource.org/pipermail/license-discuss/2013-September/001225.html>) 
> wäre also eine andere als die GPL,
> was einen aber nicht davon abhalten muss den source code unter GPL zu 
> veröffentlichen.
>
> OpenOffice z.B. ließe sich noch sehr aufwerten, wenn man das wollte. 
> Die Frage ist wie
> viel Qualität man verschenken möchte und ob das noch Sinn macht. Ich 
> habe z.B. früher
> gerne andere Entwickler als Zielgruppe für meine Open Source Software 
> gesehen. Das ich
> jetzt einen Couch-Potato-Endkunden beschenken möchte, der vor einem 4K 
> Fernseher sitzt
> und dem auch unbekannt und völlig egal ist wer die Software für den 
> Fernseher geschrieben
> hat fällt mir persönlich eigentlich gar nicht ein.
>
> Eine ganz andere Idee: Ein Firmeninkubator könnte auch Privatschulen 
> inkubieren. Wir
> haben in Deutschland einen Trend zu mehr Privatschulen, was ich auch 
> sehr sinnvoll finde.
> Wir haben hier auch gleich einen sehr guten Ratschlag dazu von rms: 
> „Die fundamentalste
> Aufgabe der Schule ist es zum mündigen Bürger zu erziehen, was die 
> Gewohnheit anderen
> zu helfen einschließt.“ [Why Schools Should Exclusively Use Free 
> Software <http://www.gnu.org/education/edu-schools.html>] Das halte ich
> für einen ganz ausgezeichneten Tip für Lehrer oder Schulbetreiber.
>
> Nebenbei sagt Artikel 7 (4) GG 
> <http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_7.html>: "Das Recht zur 
> Errichtung von privaten Schulen wird
> gewährleistet." Die Gründung von Privatschulen ist also ein Grundrecht 
> in Deutschland.
>
> Man kann die beiden Ideen auch gut kombinieren, beispielsweise wäre 
> Open Office eine
> mögliche Basis für eine Smartboard Software für Schulen.
>
> Eine andere schöne Idee, die ich gestern hatte war das ExtJS framework 
> mit Java peers
> auszustatten, so dass man ExtJS quasi wie Swing verwenden könnte, oder 
> halt gleich
> das Apache Harmony Webplugin weiterentwickeln und das verkorkste 
> Sicherheitssystem
> austauschen, z.B. in dem man den I/O komplett mit cookies, HTML5 web 
> storage und
> HTML5 web database ersetzt. (Keine Speicherung, kein Sicherheitsproblem).
>
> Paul Hänsch wrote:
>> Bernhard Fastenrath<Bernhard.Fastenrath.2 at arcor.de>, Mon, 21 Oct 2013
>> 17:31:22 +0200:
>>> Ein Inkubator<http://de.wikipedia.org/wiki/Inkubator>
>>> (engl. /Business incubator/) ist ein Gründungszentrum oder eine
>>> Kooperation mit dem Ziel der Förderung von Firmengründungen.
>> Ich könnte jetzt beispielsweise zynisch bemerken, dass du mir einen
>> Kredit aufschwatzen willst.
>>
>> Nein, aber im ernst, ich finde die "Community" bietet sehr wohl Orte an
>> denen Unternehmer zusammenkommen und sich austauschen können und ich
>> denke Zusammenhalt und gegenseitige Förderung im Umfeld Freier bzw.
>> Open Source Software zeigt recht gesunde Formen.
>>
>> Bestimmt gibt es Wege eine weitere Verbesserung zu erreichen.
>>
>> In welche Richtung gehen also deine Ideen? Wenn du etwas auf die Beine
>> stellen möchtest, dann trage das ruhig an uns heran. Allein den
>> nächstbesten Begriff aus der "Business Cloud" in den Raum zu werfen
>> reicht dazu nicht aus.
>>
>> Butter bei die Fische!
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