Aufruf zur besseren Vernetzung der Cryptoparty-Aktivitäten

Werner Koch wk at gnupg.org
Mo Jul 29 17:35:40 UTC 2013


On Mon, 29 Jul 2013 18:59, fuellerlurch at fsfe.org said:

> Mich hat diese Seite völlig entmutigt. So wird man sicher niemanden
> der "normal" den Rechner benutzt an die Verschlüsselung oder auch nur
> an etwas mehr Vorsicht führen. Und ich weiß nun nicht mehr, was

Kann ich mir gut vorstellen.  Hauke hat immer interessante Ideen auf den
GnuPG Listen.  Die sind aber so speziell das ich in ihnen nur die alte
Masche von 100% Sicherheit durch Technik sehe; bei der sich der Benutzer
der Technik unterzuordnen hat und mindestens 20 Stunden Praxis
nachzuweisen hat bevor der Kryptoschein erteilt wird .-).  Im Ernst, das
ist wohl eher etwas für IT Sicherheitsbeauftragte und nicht für die
Masse der Bevölkerung.

So geht es eben nicht.  STARTTLS und eigene Mailserver bringen
warhscheinlich mehr als all die Keysigningparties und HOWTOs.  Wir haben
es doch wahrlich lange genug versucht und können immer noch keine
Erfolge bei der Ende-zu-Ende Verschlüsselung vorweisen.

FWIW: Ich bin neulich mal in eine Cryptoparty reingeraten.  Es war sehr
interessant zu sehen, wieviel Ahnungslosigkeit selbst bei einem
technisch interessierten Gästekreis herrscht.  Und ja, der Referent
nutzte natürlich wieder MacOS, obgleich wissend, daß das vieleicht nicht
die beste Idee ist.  Über starke Algorithem und Tools zu sprechen ist
schön und gut, aber viel wichtiger ist es doch eine Ahnung zu erlangen,
welcher Software man vertrauen kann und welche dauernd nach Hause
telefoniert.  Im Bus mit von aussen verschlossenen Türen mitzufahren mag
ja bequem sein, aber aussteigen kann man dann nur wenn der Bus wieder in
Cupertino angekommen ist.

> Ich glaube ich backe lieber meine kleinen Brötchen und gehe zu dem was
> im Raum Heidelberg / Mannheim angeboten wird und helfen den Piraten

Viele kleine Brötchen schaffen über kurz oder lang Bewusstsein für die
Probleme.  Ohne ein breites Bewusstsein kann man nichts verändern.


Shalom-Salam,

   Werner

-- 
Die Gedanken sind frei.  Ausnahmen regelt ein Bundesgesetz.




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