Freie Kindersicherungssoftware = (auch nur) Zensur

Robert Kehl rk23 at fsfe.org
Do Feb 21 20:43:34 UTC 2013


Lieber Michael!

Vielen Dank für Deine Stellungnahme - das hat mir bis auf weniges sehr 
gut gefallen und den Glauben wiedergegeben, dass Kinder heute noch auf 
dieselbe Art Kinder sein dürfen, die ich kennen gelernt habe.

Am 21.02.2013 13:49, schrieb Michael Kappes:
>> "Hey, also das mit den Bienen und Blumen ist so und so,
> Anlügen: sollten Eltern bei Kindern grundsätzlich vermeiden. Is aber
> meine persönliche Meinung. Ich weiß das es da nen gesellschaftlichen
> Konsens gibt. (sic!) Weihnachtsmann, Osterhase, "der liebe Gott", u.s.w.

Hier stimme ich nicht ganz mit Dir überein. Ich glaube nicht, dass 
ernsthaft irgendjemand an den Weihnachtsmann oder den Osterhasen glaubt 
(und dass der Weihnachtsmann, so es ihn denn gäbe, gerade rote Kleidung 
trüge), aber beim lieben Gott wäre ich da vorsichtig. Sicher gibt es 
einen in der Gesellschaft (noch) mehrheitlich getragenen Konsens 
darüber, aber das als Lüge zu bezeichnen finde ich ein bisschen weit 
hergeholt. Das hieße ja, dass ide Existenz Gott widerlegt sei, und der 
Beweis findet sich nun doch nicht; bei Weihnachtsmann und Osterhase 
schon. Falls jemand den Osterhasen doch findet - ich nehm' ein 
Schenkelchen :-)

>> Fehlt nur noch eine Möglichkeit, die Nutzungsdauer des Internetzugangs
>> zu beschränken.
> Mein "Tipp": Strom Zeitschaltuhr am Router .... So wie Im Aquarium die
> Fische. Der "Liebe Gott" bestimmt wann es Licht und Futter gibt. Ganz
> Automatisch.

Nun, ein wenig ist es schon so: Kinder tendieren noch stärker als 
Erwachsene dazu, an Dingen Kleben zu bleiben. Bei mir waren es damals 
Bücher - wie oft haben meine Eltern einfach mal die Sicherung meines 
Kinderzimmers bemüht, um mich endlich zum Schlafen zu bewegen. Ich 
glaube, dass Eltern schon die Nutzungsdauer jedweden Mediums beobachten 
und bei allzu einseitiger oder überbordender Nutzung auch einschreiten 
sollten. Allerdings so, dass das Kind einsieht, dass alles am Tage auch 
mal ein Ende haben muss und etwas anderes, wie z. B. der 
Matrazen-Horch-Dienst ansteht.

Mit fröhlichem Gruß

Robert Kehl



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