Jahresrückblick FSFE in deutschsprachigen Raum 2013
Matthias Kirschner
mk at fsfe.org
Fr Dez 27 09:14:45 UTC 2013
Ich hoffe ihr hattet erholsame Feiertage. Bevor wir ins neue Jahr
starten hier noch eine kurze Zusammenstellung, was wir dieses Jahr in
Deutschland erreicht haben. Die Zusammenstellung hat mir wieder Spaß
gemacht und ich freue mich schon auf nächstes Jahr:
- Wir haben die politischen Parteien für die *Bundestags- und
Landtagswahlen* befragt, dazu jeweils eine Auswertung veröffentlicht
und haben damit die Basis geschaffen, weiterhin mit den Parteien zum
Thema Freie Software in Verbindung zu bleiben.
<http://fsfe.org/campaigns/ayc/>
- Wir haben wir uns dafür eingesetzt, dass ISPs die Zugangsinformationen
für die *Router* herausgeben müssen, um ihren Kunden den Betrieb von
eigenen Routern zu ermöglichen. Mit unserem Brief und unserer
Stellungnahme an die Bundesnetzagentur haben wir ein großes Medienecho
erreicht und unsere Forderung ist im aktuellen Koalitionsvertrag
enthalten.
<https://blogs.fsfe.org/mk/status-of-compulsory-routers-in-germany/>
- In 2012 hatten wir bereits das Thema "Trusted Computing" und "Secure
Boot" analysiert
<https://fsfe.org/campaigns/generalpurposecomputing/secure-boot-analysis.de.html>
und unsere Position in verschiedenen Ministerien eingebracht.
Schließlich hat die Bundesregierung Ende 2012 dazu ein Eckpunktepapier
veröffentlicht <http://fsfe.org/news/2012/news-20121120-01.de.html>,
welches unsere Forderungen beinhaltet. Bei dem Workshop des
Wirtschaftsministeriums im September diesen Jahres kamen die drei
Vorträge von der Trusted Computing Group, von Microsoft und von der
FSFE. Unser Text zu dem Thema wurde fast 1:1 im Abschlussbericht der
Enquete Kommission (siehe unten) übernommen.
- Wir haben an allen Sitzungen der Arbeitsgruppe "Interoperabilität,
Standards und Freie Software" in der Enquete Kommission Internet und
Digitale Gesellschaft des Bundestags als Experten teilgenommen. Dabei
haben wir viele Fragen von Politikern beantwortet und ihnen
Hintergrundinformationen zur Verfügung gestellt. Auch wenn das
Ergebnis an einigen Stellen besser sein könnte (siehe unser
Gast-Kommentar auf heise
<http://www.heise.de/open/artikel/Die-Woche-Politik-und-Freie-Software-1794251.html>),
war es wichtig, sich dort zu beteiligen: Erstens haben die Mitarbeiter
in der Arbeitsgruppe dazu gelernt und zweitens wird der Bericht in
Zukunft anderen Politikern bzw. ihren Mitarbeitern als Einstieg in das
Thema dienen.
- Wir betreiben das weltweit wichtigste Netzwerk zu *rechtlichen Themen
Freier Software* mit über 330 Mitgliedern aus Rechtsabteilungen, um
sie beim Austausch zu unterstützen und Ängste gegenüber Freier
Software abzubauen. Dafür haben wir auch dieses Jahr wieder ein
Konferenz organisiert. Wir beantworten außerdem Fragen von
Freie-Software-Programmierern zu Lizenzen und anderen rechtlichen
Themen. Des Weiteren haben wir zusammen mit gpl-violations.org Geräte
auf Einhaltung der Freien-Software-Lizenzen überprüft. Unser Workshop
in Berlin hat zu einem weiteren Gerichtsverfahren geführt
<https://fsfe.org/news/2013/news-20130626-01.de.html>.
- Mit dem Aufhänger der Werbung durch die öffentliche Verwaltung für
proprietäre PDF-Betrachter haben wir 2110 öffentliche Verwaltungen
(primär in Europa) angeschrieben und sie über Offene Standards und
Freie Software informiert. 640 der angeschriebenen Verwaltungen haben
mittlerweile dieses Problem gelöst (in Deutschland 196/567 = 34%) und
mehrere haben sich bei uns für die Hinweise bedankt: von
Bürgermeisterämtern aus ganz Europa, der Stadt Hamburg, dem BKA,
verschiedene Ministerien bis zum Büro des Premierminister in
Frankreich sowie Belgiens. <http://fsfe.org/campaigns/pdfreaders>
- Zusammen mit anderen Verbänden konnten wir Politikern die Probleme von
*Softwarepatenten* erklären. Wir waren Sachverständiger in der
Anhörung im Bundestag, was schließlich dazu führte, dass im Bundestag
im Mai alle Parteien einen interfraktionellen Antrag zur Begrenzung
von Softwarepatenten untestützten
<https://fsfe.org/news/2013/news-20130612-01.html>
- Mit Freiwilligen aus der ganzen Welt haben wir beim *Document Freedom
Day* bei 59 Veranstaltungen in 30 Ländern die Bedeutung von Offenen
Standards erklärt.
<https://documentfreedom.org/news/2013/news-20130419-01.html>. In
Deutschland haben wir die TAZ für ihren Einsatz Offener Standards
ausgezeichnet: https://fsfe.org/news/2013/news-20130327-01.de.html
- Mit über 50 Vorträgen und Podiumsdiskussionen, über 20 Ständen sowie
eigenen Vortragssträngen auf Veranstaltungen haben wir Menschen zu
Freier Software informiert, dank unserer vielen Ehrenamtlichen auch
wieder mit starker Präsenz in Österreich und Deutschland: Von der
Freien Softwarekonferenz zur Spielekonferenz bis zum Straßenfest.
Im Angesicht umfassender Überwachung ist unsere Arbeit für eine freie
digitale Gesellschaft notwendiger denn je. Wir brauchen Eure Mithilfe,
um diese Arbeit auch in Zukunft weiter finanzieren zu können.
Ihr könnt unsere Aktivitäten als Fördermitglied unterstützen indem ihr
Fellow der FSFE werdet <http://fsfe.org/join> oder uns mit einer
Einmalspende an
Free Software Foundation Europe e.V.
IBAN: DE69 3602 0030 0003 0047 32
National-Bank Essen,
Steinstraße 13,
40212 Düsseldorf,
Germany
SWIFT/BIC: NBAG DE3E
unterstützt. Damit helft ihr uns, dass wir auch Ende nächsten Jahres
wieder auf ein erfolgreiches JAhr zurückblicken können.
Ich wünsche Euch einen guten Start ins Jahr 2014!
Matthias
PS: Ich bin erst am 13. Januar wieder im Büro und werde vorher keine
E-Mails beantworten können. Freue mich bis dahin aber über Kommentare,
was für Euch 2013 besonders wichtig war, und natürlich über Spenden für
unsere Arbeit!
--
Matthias Kirschner - Vize-Präsident FSFE
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