FSFE Newsletter - August 2013

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Mi Aug 7 08:52:19 UTC 2013


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= FSFE Newsletter - August 2013 =

[Online lesen: http://fsfe.org/news/nl/nl-201308.de.html ]


== Proprietäre Anbieter fordern Europäische Kommission zu restriktiven
Geschäftsmodellen auf ==

Weil Android Freie Software und kostenlos ist, kann die unfreie
Softwarekonkurrenz nicht damit im Wettbewerb stehen, deswegen hat der
Markt weniger Alternativen zu bieten und daher leidet der Konsument
unter mangelndem Wettbewerb. Dies ist die Argumentation der
"FairSearch"-Koalition in Kurzform. Im Wesentlichen wird die Europäische
Kommission darum gebeten, ein restriktives Geschäftsmodell einem
liberalen vorzuziehen. Dies stellt genau das Gegenteil davon dar, was
von Wettbewerbshütern getan werden sollte, um einen gerechten Markt zu
entwickeln.

Es ist absurd die Europäische Kommission dazu aufzufordern, Freie
Software zu behindern, damit prorietäre Anbieter ihre geschlossenen
Systeme verkaufen können. Daher hatdie FSFE einen Brief an die
Europäische Kommission geschrieben, um den Behauptungen zu widersprechen
und deutlich zu machen, dass Freie Software ausschlaggebend für einen
wettbewerbsfähigen IT-Markt ist. In unserem Brief bitten wir die
Europäische Kommission, die unbegründeten Behauptungen der
"FairSearch"-Koalition bezüglich Preisdumping abzuweisen und sie in
zukünftigen Entscheidungen zu ignorieren. Für weitere Informationen:
Unser juristischer BeiratCarlo Piana hat einen Hintergrundartikel zu
diesem Fall verfasst.


== Wahlsoftware: Programmcode verfügbar, aber keine Freie Software ==

Estland benutzt seit dem Jahr 2005 Internetabstimmungen für
Nationalwahlen. Lokale Aktivisten haben es kürzlich geschafft, Estlands
Nationales Wahlkommittee (NEC) davon zu überzeugen, den Programmcode für
einige der Softwares unter einer nicht-freien Lizenz zu veröffentlichen,
aber diese Lizenz verbietet die Weiterverbreitung von abgeleiteten
Entwicklungen und die kommerzielle Benutzung. Sie ist daher unfrei.
Nebenbei bleiben "wichtige Systemkomponenten vollständig unbekannt für
die Allgemeinheit. Eine dieser Komponenten ist die benutzerseitige
Abstimmungsanwendung, welche auf dem Computer des Wählers
heruntergeladen und ausgeführt werden muss", sagt Heiki Ojasild,
Fellowship-Vertreter in der FSFE-Generalversammlung,in unserer
Presseveröffentlichung, die wir gemeinsam mitunserem Offenen Brief an
NEC bezüglich des nationalen Internetabstimmungssystem veröffentlichten.

Ähnlich in Norwegen: Paul Boddie berichtet über dieNorwegische Wahl und
die Illusion von "Open Source". Die dort veröffentlichte Software lässt
ausschließlich "Test, Überprüfung oder Evaluation des Codes" zu,
beschränkt die wirtschaftliche Verwendung und für viele Dinge ist eine
"schriftliche Bestätigung" der Anbieter erforderlich.


== NSA-Leaks motivieren Freie-Software-Aktivisten ==

Seit nahezu zwei Jahrzehnten setzen sich die Free Software Foundations
für eine Gesellschaft ein, in der die Macht über Technologie verteilt
ist. Wir arbeiten für eine Welt, in der niemand andere davon abhalten
kann, die Funktionsweise von Computern zu erlernen. Eine Welt, in der
Programmierer miteinander, statt gegeneinander, arbeiten können. Niemand
sollten dazu gezwungen werden, eine bestimmte Art Software nutzen zu
müssen. Wir sollten immer in der Lage sein, sie auf unsere eigenen
Bedürfnisse anzupassen, anstatt uns selbst an die Software anpassen zu
müssen. Jeder sollte die Möglichkeit haben, Software zu untersuchen und
zu verstehen, was genau ein Programm macht und was mit seinen Daten
geschieht.

Die Freie-Software-Bewegung hat eine ganze Menge Software geschrieben,
welche unsere Privatsphäre respektiert, einschließlich Verschlüsselungs-
und Anonymisierungssoftware. Die FSFE hat auf Offene Standards gedrängt,
um Monopole zu verhindern, indem verschiedene Software mit anderer
kompatibel sein kann. Wir unterstützen dezentralisierte Systeme, damit
kein einzelner Punkt in unserer Infrastruktur zu viel Macht innehat.
Damit sollten Sie in der Lage sind, Daten in einem vertrauenswürdigen
Umfeld zu speichern.

Es scheint, dass die NSA-Leaks der letzten zwei Wochen den Willen der
Freie-Software-Gemeinschaft darin gestärkt haben, den Kampf für unsere
Freiheiten in der digitalen Gesellschaft weiterzuführen. Mehr Leute
hören auf Freie-Software-Programmierer und -Aktivisten, mehr Leute
wollen Freie-Software-Lösungen, mehr Leute nutzen Freie Software, um
ihre Privatsphäre zu schützen, und immer mehr Leute würdigen die Arbeit
von Freie-Software-Entwicklern.Eva Galperin von der EFF sagt zum
Beispiel in ihrer Grundsatzrede bei KDEs Akademy Konferenz: "Hilf uns,
Freie Software, du bist unsere letzte und einzige Hoffnung". Sie bat
Freie-Software-Entwickler, neue Produkte zu erstellen und "uns zu
retten"! Und wie Sie weiter unten sehen werden, wird die Freie-Software-
Bewegung das auch weiterhin tun.


== Etwas völlig anderes ==


- Privatsphäre ist ein grundlegendes Menschenrecht und zentral zur
  Erhaltung von demokratischen Gesellschaften. Die FSFE stimmt mit über
  100 anderen Organisationen in derForderung überein, dass Staaten
  Menschenrechte respektieren und ihren Überwachungsapparat unter
  demokratische Kontrolle bringen sollen. Nach mehr als einem Jahr in
  der Mache sind die Forderungen nun relevanter als je zuvor. Die FSFE
  hat außerdem einenoffenen Brief zum Stop von Überwachung
  unterschrieben, welcher zwölf politische Schritte vorschlägt, unter
  anderem die Entwicklung und Förderung von Freier Software für digitale
  Selbstverteidigung.

- Die FSFE hatgeleakte Dokumente kommentiert, welche zeigen, wie
  Microsoft aktiv mit der NSA kooperiert.

- Gemeinsam mit der Open Rights Group haben wir einenoffenen Brief an
  Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, verfasst. Herr
  Schulz wurde kürzlich darum gebeten, eine Studie über Transparenz
  innerhalb des Parlaments in Auftrag zu geben. In unserem Brief haben
  wir Herrn Schulz unsere Hilfe dazu angeboten und einige Fragen
  vorgeschlagen, etwa ob das Parlament verpflichtet ist, den Quellcode
  von genutzter Software zu veröffentlichen.

- Die Nachrichten über Freie Software in der Bildung sind wieder
  da:Guido Arnold hat zusammengefasst, was im Bildungssektor im April,
  Mai und Juni geschehen ist. Er hat außerdem dierelevanten Teile des
  UNESCO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft zusammengefasst.

- Ubuntu versucht 32 Millionen Dollar über Crowdfunding zu bekommen, um
  Ubuntu Edge zu produzieren, einen Mobilcomputer, der Android und
  Ubuntu GNU/Linux starten kann.Unsere Schwesterorganisation, die FSF,
  stellt die entscheidente Frage:Wird Ubuntu Edge sich zur
  ausschließlichen Verwendung Freier Software bekennen?. Paul Boddie,
  Fellow und Betreuer desFellowship Wiki, hat sich näher mit der Frage
  befasst obUbuntu Edge es offener Hardware sogar schwerer macht.

- Danebenberichtet unsere Schwesterorganisation, dass derNew
  Internationalist nun das DRM-frei-Label einsetzt und über 50 andere
  zum DRM-frei-Führer hinzugefügt wurden.

- Aus der öffentlichen Verwaltung: Schüler und Lehrer an160
  Mittelschulen in der Region Brüssel haben begonnen Freie Software wie
  LibreOffice oder Mozilla Thunderbird auf PCs und Tablets einzusetzen.
  Mehreren Berichten zu Folgenutzt Frankreichs
  Landwirtschaftsministerium umfassend Freie Software: 2012 gab es
  beispielsweise 174,000 Euro für Support für Freie Software aus.
  Zusätzliche Neuigkeiten aus Frankreiche: Lucile schrieb überZombie-
  freie Software Bereitstellung -- ein Freie Software Gesetz für
  Frankreichs Hochschulen -- und wie man Politiker kontaktiert.

- Für alle unter Euch, die Vorträge auf Konferenzen halten: LWN bietet
  nun einen praktischenKalender, mit Terminfristen für die Einreichung
  von Präsentationen.

- Vom FSFE Planet, derSammlung von Blogeinträgen zur FSFE:

  - Georg Greve, ehemaliger Präsident der FSFE, hat einen Vierteiler
    über die Post-PRISM-Gesellschaft geschrieben. Erträgt zusammen, was
    bisher nachgewiesen wurde,was das für unsere Gesellschaft
    bedeutet,was das für Unternehmen weltweit bedeutet undwirft einen
    Blick auf Regierungen. Er argumentiert, dass jede Regierung dazu in
    der Lage sein sollte, folgende Frage zu beantworten: „Was sind Ihre
    Regeln für staatliche Softwareversorgung und digitale
    Infrastruktur?“ Falls diese Frage nicht beantwortet werden kann, ist
    es an der Zeit, sich an die Arbeit zu machen. Und das bald.

  - Karsten Gerloff, der Präsident der FSFE, beleuchtetwas wir tun
    können, um unsere Kommunikation abzusichern, wenn wir zum Beispiel
    mit der Politik interagieren.

  - Werner Koch, Autor von GnuPG und Mitglied der Generalversammlung der
    FSFE, hat überGpg4win und die Geheimpolizei geschrieben. Er
    kommentiert einen CT-Artikel, der GnuPG erwähnt und in dem behauptet
    wird, dass nur eine selbst compilierte Version vertrauenswürdig
    wäre.

  - Kevin Keijzerdokumentiert, wie er online seine Privatsphäre wahrt.

  - Anonymisierungs-Bastler Jens Lechtenboergererklärt, wie er TorGuard
    Nodes bei globaler Überwachung auswählt und er veröffentlicht auch
    den Code davon, wie er die Situation analysiert hat.

  - Ein Vorschlag für eine neue verschlüsselte mobile Nachrichten-
    Applikation namensHemlis erhielt $125.000 über Crowdfunding. Es ist
    schön zu sehen, dass ambitionierte neue Software-Projekte
    Unterstützung aus der Gemeinschaft bekommen, wenn sie Freie Software
    sind. Sam Tuke prüft,ob das beiHemlis wirklich der Fall ist.

  - Viktor Horvathveröffentlichte das Video von seinem Vortrag auf der
    FOSDEM zuSlapOS, einer dezentralen Freie-Software-Plattform.

  - Lucile hateinige Beispiele interessanter Anwendungsfälle von
    Transparenzregeln im Bezug auf Freie Software speziell in Frankreich
    untersucht.

  - Sollte eine Person durch Nutzungsbedingungen und Verträge gebunden
    sein, wenn sie praktisch genötigt wurde, diese zu akzeptieren?
    Fragen über Informationstechnologie an Universitäten stellt Paul
    Boddie in"Studenten: Vorsicht vor der akademischenCloud!"

  - Neuigkeiten von Martin Gollowitzers"Tracking for Freedom"-Projekt:
    Er radelt nun mit den Profis.

  - Mirko Böhm berichtet von seiner Reise zurAkademy und dem Treffen der
    Qt-Mitarbeiter. Zusammen mit Armijn Hemel hat er einen Prozess
    gestartet, umdefensive Veröffentlichungen eine Routineangelegenheit
    von Qt-Veröffentlichungen zu machen,

  - und Freie-Software-Aktivitäten in München haben sich intensiviert.
    Christian Kalkhoff und die Münchner Gruppe haben jetzt einen
    Pavillion gekauft umauf immer mehr öffentlichen Veranstaltungen
    präsent sein zu können.



== Werde aktiv: Hilf bei Crypto-Partys! ==

Crypto-Partys werden immer beliebter. Sie locken auch Finanzierungen von
Firmen an, die unfreie Software vertreiben. Eine Firmabot Organisatoren
von Crypto-Partys Geld an, wenn sie auch unfreie Software erwähnen. Gut,
dasss bereits viele ehrenamtliche Helfer der FSFE's die Organisatoren
unterstützen um dabei zu helfen Verschlüsselungssoftware zu installieren
und Teilnehmer über Freie Software aufzuklären.

Bereits viele in der Freie Software-Gemeinschaft verstehen wie Ende-zu-
Ende-Verschlüsselung funktioniert. Im Moment wollen viele Leute, für die
Freie Software noch neu ist, selbst diese Techniken anwenden. Wenn Du
etwas Zeit hast hilf entweder Freunden, Kollegen oder suche nach lokalen
Crypto-Partys und zeige anderen wie GnuPG für E-Mail-Verschlüsselung,
OTR für verschlüsselte Chats, TOR zum anonymisieren des online-
Verhaltens oder Programme wie Jitsi für verschlüsselte Sprach- und
Videokommunikation fiunktionieren!

Vielen Dank an alleFellows undSpender, die unsere Arbeit ermöglichen,
Matthias Kirschner -FSFE


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