Freie DruckernutzerInnen?

Bernd Wurst bernd at bwurst.org
So Apr 28 19:34:37 UTC 2013


Hallo.

Am 28.04.2013 21:02, schrieb Michael Kesper:
> Stimmt, das sollte man noch erwähnen: Die ganzen HP-Multifunktionsgeräte
> bzw. -drucker funktionieren bis auf ganz wenige Ausnahmen "out of the
> box" mit Freier Software.
> http://hplipopensource.com/hplip-web/about.html
> Das ist schon mal extrem lobenswert!

Wobei ich das sehr differenziert sehe.

Ja, HP engagiert sich sehr im Linux-Umfeld und hat mit HPLIP eine
Treiber-Suite die fast alle Modelle von HP abdeckt und die freie
Software ist.

Aber, ich finde das dennoch nicht erstrebenswert. Grade bei Druckern
gibt es standardisierte Druckersprachen. Es gibt PostScript und es gibt
PCL. Vernünftige PPD-Dateien reichen aus um einen entsprechenden Drucker
voll funktionsfähig zu machen. Und zwar nicht nur unter Linux sondern
unter jedem obskuren BSD oder sowas.

Denn das ist der große Kritikpunkt, den ich an der Vorgehensweise von HP
habe (das ja ähnlich zu NVidia ist, nur dass HP freie Treiber macht und
NVidia propritäre): Es gibt nur Treiber für die Modelle die HPLIP
unterstützt und nur unter den Betriebssystemen die HPLIP unterstützt.
Ich hatte mal einen recht neuen HP-Drucker, da musste ich HPLIP aus den
Sourcen bauen weil die Version meiner Distribution zu alt war und den
Drucker noch nicht unterstützt hat. Das passiert bei Postscript-Druckern
nicht, die funktionieren auch auf einem 10 Jahre alten System genau
gleich, wenn man die aktuelle PPD-Datei einspielt.

D.h. für den einzelnen Endanwender, der in diesem Fall eben Linux
einsetzt und HPLIP auf der jeweils neuesten Version installieren kann,
ist HPLIP eine gute Sache.
Aber ideologisch finde ich das Prinzip keine herausragende Empfehlung
wert. Es ist schließlich nur ein Treiber für eine proprietäre
Druckeransteuerung, der gar nicht nötig wäre wenn die Drucker eine
normale Druckersprache sprechen würden.

Da kauf ich lieber Drucker die Postscript unterstützen.

Gruß,
Bernd



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