Nachteile Freier Software

Jacob Dawid jacob.dawid at gmail.com
Fr Okt 12 21:09:43 UTC 2012


Oft sehe ich auch, dass Menschen, die sich zum Beispiel einen Mac kaufen
wesentlich toleranter gegenüber Fehlfunktionen sind, sich diese sogar
schönreden. Teilweise sind die Probleme, die ich auf proprietären Systemen
um mich herum mitbekomme derart haarsträubend, dass ich mich Frage wie ich
es auf meinem "minderwertigeren System" überhaupt aushalte. Ich kann mir
das nur so erklären: Einen Mac (oder auch andere Dinge) kauft man für
teures Geld, also kann es daran nicht liegen. Erlebt man Fehlfunktionen
oder schlechte Usability unter einem GNU/Linux-System, dann ist es

1.) schwer zu bedienen
2.) wird ja nur von Hobbyprogrammierer gepflegt ("kann ja nichts werden")
3.) immerhin kostenlos

Der (zugegeben clevere) Marketingtrick ist anscheinend, dass man den Preis
so hoch dreht und alles so geheimnisvoll unter Verschluß stellt, dass die
Menschen es haben wollen, um jeden Preis. Man gebe ein paar Knallerfeatures
hinzu (Retina-Display mit x mal y Bildpunkten, Multitouch-Gesten mit 3, 4
Fingern usw.) und eine Prise Patentklagen -- und zack, rollt der Rubel.
Jedes Medienportal sendet plötzlich Meldungen aus, dass Steve Jobs einen
Joghurt gegessen hat, und plötzlich wollen alle Joghurt essen. Und dann
heißt es, Apple hat den Joghurt revolutioniert. Seit Jahren les ich diesen
Blabla auf golem.

Ubuntu GNU/Linux hat nichts davon. Es ist kostenlos, überwiegend frei, hat
keine Superknallerfeatures, es ist "nur" eine runde Sache. Genau das ist
das Problem an freier Software. Es fristet ein stilles, unscheinbares,
selbstkritisches Dasein. Deshalb ist es vielleicht garnicht so notwendig
nach Problemen im Lizenzmodell, technischen Problemen und ähnlichem zu
graben.
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