TAZ zu Free Your Android

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Fr Nov 23 08:49:08 UTC 2012


Liebe Liste,

eine kurze Kritik zu dem Artikel von mir. Ich gehe nur auf
die zitierten Passagen ein, habe aber den gesamten TAZ-Artikel
gelesen.

Matthias Kirschner schrieb:
>   „Wir vertrauen unserem Mobiltelefon viele persönliche Daten an:
>   Kontakte, Bilder, Lieblingsmusik, E-Mails, Anruflisten und
>   Kurzmitteilungen“, erklärt der Sprecher der Free Software Foundation
>   Europe (FSFE), Matthias Kirschner, taz.de. „Es ist ein Computer, der
>   dank GPS weiß, wo er ist, mit dem Mikrophon hören und mit der Kamera
>   sehen kann was passiert. Solch eine mächtige Maschine darf nicht von
>   einigen wenigen kontrolliert werden, sondern muss in den Händen vieler
>   liegen.“ Die FSFE wirbt daher für die Installation alternativer,
>   freier Betriebssysteme.

Diese Einleitung finde ich sehr schön, aber sieh riecht ein
wenig nach FUD. Es fehlen konkrete Beispiele, und dass man
zumindest erwähnt, dass bei Ausnutzung all dieser Möglichkeiten
gleich mehrere Straftaten zusammen kommen.

>   Fast alle Hersteller erklären, dass im Falle einer Installation eines
>   Alternativsystems die Gewährleistung erlischt. Eine Einschätzung, der
>   Juristen der Free Software Foundation Europe jedoch widersprechen:
>   Solange ein späterer Schaden am Gerät nicht direkt auf die
>   installierte Alternativ-Software zurückzuführen sei, gelte weiterhin
>   die gesetzliche Gewährleistung. Musterprozesse gab es dazu bislang
>   keine.

Das hier riecht für mich nach dem Eindreschen auf einen Strohmann.
Haben die Hersteller wirklich erklärt, dass die Gewährleistung
erlischt? Haben sie nicht stets von der Garantie gesprochen?

Denn dass die Gewährleistung nicht so einfach erlischt, ist doch
eigentlich klar. Aber die Gewährleistung hat doch einen viel,
viel kürzeren Zeitraum als die Garantie.

Die Verwirrung wird dadurch perfekt, dass die Zwischenüberschrift
"Ärger mit der Garantie" suggeriert, dass es in dem Abschnitt um
die Garantie gehe, obwohl es eigentlich um die Gewährleistung geht.


So sehr ich die in dem Artikel formulierten Ansichten und Ziele
auch teile, finde ich es doch sehr bedenklich, wenn das zu sehr
ins Ideologische abdriftet. Ich denke nicht, dass solch einseitige
Argumentation mehr Leute überzeugt, sondern befürchte eher, dass
man sich dadurch - unnötigerweise! - viel zu leicht angreifbar
macht.


Gruß
Volker

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Volker Grabsch
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