Software [X] ist Freie Software geworden

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Fr Nov 16 11:27:01 UTC 2012


Robert Kehl schrieb:
> Am 15.11.2012 11:00, schrieb Christian Kalkhoff:
> >Die gängige Definition zu Open Source sagt aus, dass das Programm von
> >jeder oder jedem zu jedem Zweck nutzbar sein muss, der Quellcode für
> >Menschen lesbar sein muss, dieser beliebig kopiert werden darf und die
> >Änderungen weiter gegeben werden dürfen. Da sind sie wieder die vier
> >Freiheiten.
> 
> Unterscheidet sich aber jetzt nur geringfügig zu den vier Punkten
> der FSFE, die Freie Software definieren:
> 
> 1) Die Freiheit, das Programm für jeden Zweck auszuführen.
[...]
> Quelle: http://fsfe.org/about/basics/freesoftware.de.html
> 
> Ich sehe in den Punkten 2-4 Open Source, Punkt 1 hat mit Open Source
> nichts zu tun.

Wie kommst du denn darauf? Das ist schlicht falsch!

Quelle: http://opensource.org/osd

Die in der Open Source Definition genannten Punkte 5 und 6
beschreiben genau die erste der 4 Freiheiten:

| 5. No Discrimination Against Persons or Groups
|
| The license must not discriminate against any person or
| group of persons.
|
| 6. No Discrimination Against Fields of Endeavor
|
| The license must not restrict anyone from making use of the
| program in a specific field of endeavor. For example, it may
| not restrict the program from being used in a business, or
| from being used for genetic research.

Zudem sagen die Vertreter der Open-Source-Bewegung doch stets,
dass sie die gleiche Menge an Lizenzen meinen wie die Freie-
Software-Bewegung. [1]

Schließlich ist die OSD ja fast 1:1 von den "Debian Free Software
Guidelines" abgeschrieben. Und die DFSG (abgesehen davon, dass
sie "Free Software" schon im Namen tragen) sind lediglich eine
Konkretisierung der 4 Freiheiten gedacht, die für Juristen
leichter zu handhaben ist.

Ich bevorzuge ebenfalls den Begriff "Freie Software", aber
mit "Open Source" werden (und wurden schon immer) genau die
gleichen Ansprüche an die Lizenzen gestellt.


Gruß
Volker


[1] Historisch gesehen gibt es nur ganz wenige Lizenzen, in
    denen OSI und FSF zu unterschiedlichen Einschätzungen kamen.
    Und das waren ziemlich tückische, juristische Feinheiten.
    Nicht sowas Grobes wie der Verzicht auf Freiheit 0. Die
    genauen Lizenzen weiß ich leider nicht mehr.

-- 
Volker Grabsch
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