Software [X] ist Freie Software geworden
Robert Kehl
rk23 at fsfe.org
Do Nov 15 22:52:01 UTC 2012
Am 15.11.2012 11:00, schrieb Christian Kalkhoff:
> Es ist also IMHO ich ein Missverständnis, dass die Ableitungen von
> Freier Software frei bleiben müssen. Nur ein Stück Software (Eigentlich
> ein Stand, Release, Snapshot, Point-in-Time), welches einmal unter einer
> Freien Lizenz verfügbar gemacht wurde, bleibt frei. Wenn die/der/die
> UrheberIn (im angelsächsischen Raum wohl die Inhaber des Copyright) bei
> der nächsten Änderung zu einer unfreien Lizenz wechseln, ist das ihre
> Sache.
>
> Natürlich müssen sie dafür die Contributions regeln, also sicherstellen
> dass nicht irgendwelche Patches ihnen die alleinigen Rechte am Produkt
> nehmen. Ein Beispiel ist hier z.B. MySQL, das nach diesem Modell
> entwickelt wird.
>
> Beim Linux-Kernel ist es so, dass ein Jeder Contributor das Recht am
> Code behält, deswegen wäre ein Lizenzwechsel mit dem Einverständnis
> aller Contributors verbunden, oder aber der entsprechende Code muss
> entfernt werden.
>
> Die gängige Definition zu Open Source sagt aus, dass das Programm von
> jeder oder jedem zu jedem Zweck nutzbar sein muss, der Quellcode für
> Menschen lesbar sein muss, dieser beliebig kopiert werden darf und die
> Änderungen weiter gegeben werden dürfen. Da sind sie wieder die vier
> Freiheiten.
Unterscheidet sich aber jetzt nur geringfügig zu den vier Punkten der
FSFE, die Freie Software definieren:
1) Die Freiheit, das Programm für jeden Zweck auszuführen.
2) Die Freiheit, die Funktionsweise eines Programms zu untersuchen, und
es an seine Bedürfnisse anzupassen
3) Die Freiheit, Kopien weiterzugeben und damit seinen Mitmenschen zu helfen
4) Die Freiheit, ein Programm zu verbessern, und die Verbesserungen an
die Öffentlichkeit weiterzugeben, sodass die gesamte Gesellschaft
profitiert.
Quelle: http://fsfe.org/about/basics/freesoftware.de.html
Ich sehe in den Punkten 2-4 Open Source, Punkt 1 hat mit Open Source
nichts zu tun.
> Was vermutlich die FS-Dogmatiker (Und auch RMS) hier ankotzt ist
> schlicht, dass die Weitergabe nicht geregelt ist. Ableitungen von
> Open-Source-Software müssen nicht mehr frei oder open sein.
Sagt aber mindestens die FSFE nicht, oder nicht auf der oben zitierten,
maßgebenden Seite. Oder verstehe ich was falsch dort?
> Auf den Punkt gebracht ist die GPL in der erdachten Form sozusagen keine
> Open Source-Lizenz, weil in der Weitergabe Vorschriften gemacht werden.
Und das ist ja auch geil.
> Disclaimer: Ich mag die GPL, ich mag GNU, ich lebe als Java-Entwickler
> von der ASL. ;)
Das tut mir leid. Das mit dem Java ;-)
Mit fröhlichem Gruß
Robert Kehl
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