Quiz: Wer sagt was - Wahlprüfsteine zu Freier Software

Birgit Huesken birgit.huesken at fsfe.org
Do Mär 22 13:21:22 UTC 2012


Hallo zusammen,

> Vielleicht war die Pressemitteilung etwas hart und diese Formulierungen
> sind primär auf Wahlkampfstress zurückzuführen.  Aber wer sich als _DIE_
> Partei für Freie Software bezeichnet, sollte über die Fragen oben
> kritischer nachdenken (was viele Mitglieder auf Bundes- und Landesbene
> der Partei ja auch machen und was man an dem Grundsatzprogramm auch
> sieht!).


Das habe ich mir ehrlich gesagt auch gedacht, als ich die Pressemitteilung
und die Aussagen der Parteien und insbesondere der Piratenpartei
miteinander verglichen haben.

Meiner Meinung/Interpretation nach sagen sie an mehrere Stellen sehr
deutlich, dass sie in der öffentlichen Verwaltung und den Schulen -also
da,
wo Politik unmittelbar Einfluss nehmen kann und wo die Effekte auch
nachhaltig wären- den Einsatz freier Software nicht nur fördern wollen,
sondern als notwendig erachten. Mir fehlen hier lediglich die Hochschulen,
denn dort läuft wirklich einiges auf einer Einbahnstraße Richtung unfreier
Software.

Was Herstellermonopol, Grundlagen statt Produktschulungen etc. angeht
empfinde ich die Aussage
"Es geht hier mehr um Überzeugungsarbeit aus Richtung der Politik, die
Entscheidung darüber müssen die Verantwortlichen dann selbst treffen."
in dem Zusammenhang sogar als richtig. (Auch, wenn ich mich damit hier
erstmal so richtig in die Nesseln setze...) 
Ich würde das mal überspitzt als "Einmischung in innere Angelegenheiten
von Seiten der Politik" bezeichnen, die an anderen Stellen ja genau
kritisiert wird...

Vieles würde sich meiner Einschätzung nach für freie Software und offene
Standards in Unternehmen und auch als Unternehmensphilosopie alleine
dadurch ergeben, _wenn_ im Öffentlichen Bereich freie Software und offene
Standards konsequent ein- und umgesetzt würden. 
Wenn z.B. in der Kommunikation mit Ministerien und anderen Behörden eben
nicht .xls und .doc verlangt werden, sondern .ods und .odt, ist auch eine
Firma oder der kleine Kindergarten vor Ort, bei dem sich die Leitung nicht
auch noch mit Konvertierungsproblemen von Dokumenten herumschlagen will,
(eher) bereit, freie Software einzusetzen. 


Birgit




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