Hochschulen und Desktops (Re: Dradio Wissen Interview zu Status Freier Software in Deutschland)

[Bernhard Reiter]

Hallo Christopher,

Danke, dass Du Dein Erfahrung hier hereingibst.
Wir arbeiten ja als FSFE genau daran, sie hier weiterzubringen,
die Freie Software! Obwohl es viele Defizite gibt, ist es erstmal
eine gute Nachricht, dass Freie Software schon bei ganz, ganz vielen
angekommen ist. Das bekannt zu machen ist sehr wichtig, 
den GNU/Linux System sind fast überall.

Am Freitag 02 März 2012 17:05:09 schrieb Christofer König:
> Ich habe beruflich mit vielen Hochschulen und auch Kommunen zu tun. Ich
> stelle dabei leider immer wieder fest, dass selbst dort wo man
> eigentlich erwarten sollte das sich Linux am ehesten durchsetzt, eine
> Stagnation eingetreten ist. Zwar betreiben viele der Administratoren an
> den Hochschulen ihre Server überwiegend mit Linux und sie selber
> arbeiten auch oft auf dem Desktop damit, aber sobald man sich außerhalb
> des Expertenumfeldes bewegt ist Windows das OS der Wahl. Ausnahmen
> bilden hier lediglich die Fachbereiche rund um "Informatik". Als einen
> wesentlichen Grund dafür habe ich die "Campus-Lizenzen" ausgemacht,

Ein zweiter wesentlicher Grund schein aus meiner Sicht auch darin zu bestehen, 
dass gerade die Administratoren das zu einem Thema gemacht haben. Hier gibt 
es zwei Effekte: Einmal mögen es viele Technik-Kenner gern, Ihren Bereich zu 
beherrschen und auch technisch zu vertreten. Gerade die Nichttechniker fühlen 
sich dann schnell bevormundet. Deshalb haben diese zweitens meist 
organisatorisch durchgesetzt, dass sie die unvernüftigeren Lösungen von 
Microsoft erhalten. Eher des Gefühls der Kontrolle wegen.
Da raus würde nur helfen, wenn viele Techniker aus der Sicht der Nutzer auf 
die Frage blicken, deren Probleme anerkennen und dann vorsichtig weiter in 
Richtung Freie Software helfen.

Gruß,
Bernhard

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