Fwd: Re: Linux vs Windows und das leidige Thema mit den Studien...

Daniel G ztg.dgu at googlemail.com
Di Jan 31 13:39:16 UTC 2012


> Man muss wirklich mal eine Studie anfertigen, die nicht von M$-,
> Apple- oder Linux-Firmen/-Instituten ausgefuehrt wurden, sondern von
> jemandem neutrales, aber wer soll das sein? Jeder haelt sein
> "Produkt" fuer gut (klar, ich kann Linux-User verstehen, die Linux
> fuer gut heissen, das macht mich aber nicht zu einer "neutralen"
> Person).
> 
> Da dies sich als aeusserst schwierig (gar unmoeglich) erweist,
> muessen alle wenigstens *sachlich* neutral bleiben, dass heisst klare
> Fakten auf den Tisch legen und nicht Schoenrederei (sei jetzt nicht
> boes gemeint), nur dann kann "Sachneutralitaet" auch gewaehrt sein.

Ich möchte nur auf eine spannende Studie hinweisen, die verschiedene
Verwaltungen die von MS auf GNU/Linux umstellen (oder andersrum).
Spannend ist, dass es hierbei um Pfadabhängigkeiten und die Bewertungen
und Einschätzungen der verschiedenen Entscheidungsebenen geht.
Das Buch von Leonhard Dobusch ist eine Dissertationsschrift, und sehr
sachlich :) Der VS Verlag gab den reissenden Titel: "Windows versus Linux"

Es gibt auch ein 13 Seiten paper mit den wesentlichen
Argumentationslinien: www.dobusch.net/pub/uni/200906cp.pdf

Zitat zum Thema TCO:
In betriebswirtschaftlicher Hinsicht ist schließlich die ambivalent
Rolle von „Total Cost of Ownership“ (TCO) Berechnungen zu betonen: Der
Imperativ von TCO, „all aspects in the further use and maintenance“
(Russo et al. 2005: 109; Herv. L.D.) zu berücksichtigen, führt dazu,
dass neben wirtschaftlichen auch organisatorische und strategische
Folgen der Entscheidung eingepreist werden. Ernst genommen, verliert
eine Wirtschaftlichkeitsanalyse dadurch aber ihre ursprüngliche, enge
Bedeutung und wird quasi bedeutungsgleich mit Begriffen wie „rational“,
„vernünftig“ oder „richtig“ – und dementsprechend verhandelbar. In
diesem Sinne bedeuten TCO-Vergleiche, sofern sie nicht schematisch
sondern an die jeweilige Situation angepasst durchgeführt werden, eine
große Chance für Open Source Software. Andererseits ist mit ihnen aber
notwendigerweise auch ein gewisses Maß an (politischer) Willkür
verbunden, wo die Grenzen der Betrachtungsweise gezogen werden, die sich
sowohl zu Gunsten als auch zu Lasten von Open Source Software auswirken
kann.

Grüße, D



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