Internationales Projekt für freie Alternative zu Facebook: Social Swarm

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Di Sep 27 23:43:21 UTC 2011


Guido Arnold schrieb:
> On Tue, Sep 27, 2011 at 02:31:54PM +0200, Leena wrote:
> > Am Dienstag, 27. September 2011, 00:07:03 schrieb Volker Grabsch:
> > > Leena schrieb:
> > > > www.socialswarm.net
> > > 
> > > > Ich würde mich freuen, wenn ihr euch das Projekt mal ansehen würdet und
> > > > dann überlegt, ob die FSFE sich aktiv daran beteiligen will.
> 
> Zu diesem Thread passt ja Karsten Gerloffs nahezu zeitgleich erschienenes Posting
> auf Netzpolitik.org:
> 
> http://netzpolitik.org/2011/das-neue-facebook-nix-wie-raus-hier/

Danke für den Hinweis. Das passt in der Tat gut zusammen. :-)

Allerdings hat der Netzpolitik-Artikel meiner Ansicht nach
genau das gleiche Manko wie die Social-Swarm-Einleitung:

Zu viel Konjunktiv und zu viel Futur. Zu viel "man könnte/
sollte/müsste". Mir fehlt der Präsens und vorallem der
Imperativ. Dieser findet sich jeweils erst am Ende des
Artikels.

Doch im Kern klingen beide Artikel zunächst so, als wären
freie soziale Netzwerke eine ganz neue, unausgereifte Idee,
die gerade erst im Entstehen ist. Zwar wird dieser falsche
Eindruck am Ende jeweils korrigiert, doch wozu das
Missverständnis überhaupt aufkommen lassen?

Die Idee ist nicht neu, sondern alt. Zumindest für Internet-
Maßstäbe. Die Konzepte müssen nicht ausgearbeitet werden,
das haben die Leute längst getan. Die Protokolle müssen nicht
definiert werden, das wurden sie schon. Sie sind sogar
standardisiert und implementiert!

Die neuen Netzwerke sind da und funktionieren. Die Botschaft
darf nicht lauten: "Man müsste anfangen, sie zu nutzen",
sondern: "Sie _werden_ benutzt, von immer mehr Leuten.
Macht mit! Helft uns!"

Aus dem Netzpolitik-Artikel:

| John Gilmore sagte 1993, dass das Internet “Zensur als
| technischen Defekt interpretiert und drum herum routet”.
| Dasselbe sollten wir auch tun.

Das "sollten wir auch tun" ?! Das _tun_ wir bereits! Das
"Internet" hat längst "drum herum geroutet". Die Software
ist da. Die Protokolle sind da. Die Infrastruktur ist da.
Nutzt es! Verbessert es! ... Das muss die Botschaft sein.

Und dann der nächste Schritt, vom Motivator zum Vorbild.
Schaut, die freien sozialen Netze sind längst da! Hier
ein Link zu "Netzpolitik.org in OneSocialWeb", da ein
Link zum Diaspora-Profil des Autors. ... Das alles fehlt
komplett, was in den Kommentaren zu Recht bemängelt wird.

Ich hoffe, ihr nehmt diesen kleinen Rant nicht persönlich.
Ich bin mir sicher, dass die Texte ganz gut geeignet
sind, um einige Gedanken anregen. Aber der Anruf,
den sie versuchen, geht komplett unter. Es wirkt so
halbherzig. So Konjunktiv. Und ohne lebendiges Vorbild.


Gruß
Volker

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Volker Grabsch
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