Kein DocX in Bundestag - Vierter Entwurf

Tom Kazimiers tom at voodoo-arts.net
Mo Sep 19 09:07:42 UTC 2011


On Mon, Sep 19, 2011 at 07:12:10AM +0200, theo.schmidt at wilhelmtux.ch wrote:
> Am 18.09.2011 13:24, schrieb Tom Kazimiers:
> ...
> >Der Entwurf liest sich sehr flüssig und bringt alle wesentlichen Sachen
> >rüber -- super! Nur finde ich, dass der letzte Satz zu viel offen lässt:
> >
> >     "Zwar existieren auch hier einige der Nachteile von OOXML, aber sie
> >      sind wesentlich geringer."
> >
> >Welche Nachteile sind das? Auf diese einzugehen ist vermutlich zu viel
> >für das Dokument, aber vielleicht findet man da noch eine Referenz.
> >Hätte ich über so etwas zu entscheiden, wären natürlich auch diese
> >Nachteile für mich relevant und so wäre da vielleicht ein
> >weiterführender Link angebracht.
> 
> Wenn du versuchst ein mit Programm X erstelltes ODT-Dokument mit
> Programm Y zu lesen oder bearbeiten ergeben sich ähnliche Probleme
> wie mit DOCX obwohl vielleicht weniger gravierend. Aber komplexe
> Layouts werden z.B. nicht erhalten, wie Tests der
> Computer-Zeitschriften immer wieder zeigen.
> 
> Pro-Linux.de machte auch einen Test
> http://www.pro-linux.de/artikel/2/1503/1,beispieldokument.html
> und schreibt sogar:
> "Als Fazit kann man festhalten, dass ODF zwar ein freies und
> standardisiertes Dokumentenformat ist, aber zum Dateiaustausch
> genauso viel taugt wie Microsofts DOC bzw. DOCX. Wer (einigermaßen)
> sicher sein will, dass sein Dokument beim Empfänger so aussieht, wie
> er es bei sich entworfen hat, sollte dieses als PDF
> speichern/exportieren/drucken und so verschicken."
> 
> Das heisst, leider, dass alleine wegen der technischen Umsetzung,
> zur Zeit kein grosser Vorteil von ODF gegenüber OOXML besteht. Wenn
> z.B. die Forderung bestünde, dass im Bundestag sowohl die Programme
> Open Office wie auch Abiword verwendet werden sollten, sähe es wohl
> nicht gut aus.
> 
> In der Praxis sind die Probleme allerdings wohl kleiner, weil sehr
> viele Leute für ODF Varianten von Open Office oder Libre Office
> verwenden, während für OOXML die Variation der Programme grösser
> sein dürfte. Z.B. habe ich ein DOCX, mit MS-Office für Mac erstellt,
> das ich mit Libre Office nicht öffnen kann. Ich kann es allerdings
> als Zip-Archiv öffnen und den Text extrahieren. Oder ich bekomme
> immer wieder DOC(X)-Dateien, die sich zwar öffnen lassen, aber
> Formularfelder enthalten, die in Libre Office kaum zu gebrauchen
> sind, selbst nach einer Umspeicherung.
> 
> Aber bei unserem Text geht es ja nicht nur um die derzeitige
> technische Umsetzung, sondern um das grundsätzliche Prinzip.

Danke für die Erläuterungen und den Link. Mit der Kompatibilität
zwischen verschiedenen Programmen habe ich mich im Bezug auf ODF bisher
noch nicht sehr auseinandergesetzt. In der Tat bringt das vermutlich
nicht so viel das noch in den Text aufzunehmen. Der letzte Satz im
Dokument ist somit vielleicht ganz gut um zu zeigen, dass man auch die
Realität im Blick hat.

Auch wenn da der aktuelle technische Stand nicht viel besser als im
Bezug auf DOCX, sind doch die Aussichten besser. "Notfalls" kann ein
Unternehmen bezahlt werden, was existierende Fehler (in freier Software)
behebt.

Viele Grüße,
Tom
-------------- nächster Teil --------------
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