Richard Stallman sagt Vorträge an israelischen Universitäten ab

Henry Jensen hjensen at gmx.de
Mo Mai 30 10:01:08 UTC 2011


Hallo,

On Mon, 30 May 2011 11:34:49 +0200
Vinzenz Vietzke <vinzv at fsfe.org> wrote:

> Am Montag, den 30.05.2011, 10:52 +0200 schrieb Henry Jensen:

> > Persönlich denke ich, Stallman hätte hier konsequenter sein und die
> > gesamte Reise absagen sollen. So bekommt das ganze nun den Anschein,
> > als würde RMS Israel boykottieren. 
> Da halte ich dagegen:
> Mal die Vorzeichen Israel/Palästina ausgeblendet, finde ich es durchaus
> in Ordnung wenn Gruppe A, welche die Kosten trägt, auch nicht möchte,
> dass Gruppe B sich daran bedient.

Das widerspricht m. E. eben dem Grundgedanken der freien Software. 
Gruppe A sagt, "ich gebe dir was, aber nur unter der Bedingung, dass
Gruppe B davon nicht profitiert." Das ist so, als ob in einer
Software-Lizenzklausel drin steht, dass nur eine bestimmte Gruppe die
Software frei benutzen darf bzw. eine bestimmte Gruppe davon
ausgeschlossen ist, die Software frei zu benutzen. 

Es gab in der Vergangenheit schon solche Freeware-Lizenzen, die z. B.
ausschlossen, dass Software nicht vom Militär benutzt werden darf.
Damit ist diese Software aber keine freie Software mehr, da Freiheit 0
"The freedom to run the program, for any purpose" nicht mehr gegeben
ist. Und RMS betont selbst oft genug, dass in diesem Fall die Software
abzulehnen ist. Übertragen auf die jetzige Situation hätte Stallman
damit das Sponsoring der Palästinenser ablehnen und komplett auf die
Reise verzichten müssen.




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