KDE verbessern, aka: Das Leid des Neuen...

Bernhard Reiter bernhard at intevation.de
Fr Mai 27 13:27:42 UTC 2011


Am Freitag, 27. Mai 2011 10:43:35 schrieb theo.schmidt at wilhelmtux.ch:
> Aber es gibt eine Menge echter neuer Bugs. Oder unerledigter alter Bugs.
> Hier ein kleines Beispiel, nicht weltbewegend, aber mühsam:

Als jemand, der ein Unternehmen hat, was professionell auch Defekte
in KDE und KMail abstellt, im Auftrag:

> In Kmail kann man im Druckdialog zwar wie früher die Ränder einstellen,
> aber Kmail vergisst es wieder sofort, d.h. die Einstellung gilt nur für
> genau ein Mal drucken. Dann geht es wieder auf 4 mm. Grundlage ist ein
> Qt/Nokia Bug aus dem Jahr 2008:
> http://bugreports.qt.nokia.com/browse/QTBUG-3567
> Hier gibt es also keine Abhilfe, ausser auf Kmail oder KDE4 oder
> einstellbare Ränder zu verzichten, 

Wenn ein Kunde kommt und sagt: Bitte stellt das ab, 
machen wir ein Angebot und stellen den Defekt ab.
Natürlich möglichst weit oben im Hauptstrom.

> oder ein cleverer Workaround zu 
> finden. Was für eine Privatperson nur nervend ist, ist für eine Firma
> oder eine Verwaltung unakzeptierbar. Aber hier sind die Kosten der
> Umstellung auf ein neues Mailprogramm oder ein anderes GUI hoch.

Gerade ein Unternehmen oder eine Verwaltung könnten die Behebung zentraler 
Probleme, wie das genannte, relativ leicht bezahlen. Noch besser wäre es 
natürlich, wenn sich eine dauerhaft Grundfinanzierung ergeben würde, das ist 
eine der Herausforderungen, welche sich Freie Software in dieser Dekate zu 
stellen hat.

> Theoretisch könnte jeder den Bug selbst beheben, aber in der Praxis
> können das nur wenige, 

Jeder hat dazu gleiche Chance das zu Lernen,
durch die Freiheit der Software.
Qt, KDE Entwickler gibt es übrigens recht viele.

> und so ist man genau so abhängig wie bei proprietärer SW.

Nein, mindestens eine Größenordnung weniger abhängig,
schon allein dadurch billiger.

> In diesem Fall offenbar von denselben Firmen (hier Nokia). 

KDE pflegt eigene Varianten von Qt, sollte der Hauptstrom - zur Zeit Nokia - 
nicht schnell genug reagieren [1]. Jeder KDE Entwickler kann das Problem also 
für alle erledigen, Nokia muss das nicht machen.

Weiterhin würden wir für Kunden notfalls eine eigene Variante von 
Qt bauen und das Problem darin beheben, solange bis die KDE- oder 
Qt-Initiativen die Änderung akzeptiert haben. Oder der Kunde das möchte.

Gruß,
Bernhard

[1] https://bugs.kde.org/show_bug.cgi?id=180051#c45

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